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Mit Feuer und Donner<br />

Rechte Seite: die zehn opferreichsten<br />

Erdbeben der Geschichte.<br />

Während bei einem Tsunami auf dem offenen Meer nicht einmal ein einfaches<br />

Paddelboot in Gefahr gerät, wird es in Küstennähe gefährlich: Aus der harmlosen,<br />

kaum einen Meter hohen Woge entwickeln sich steil aufragende, zum Teil bis<br />

zu 30 Meter hohe Wellengiganten, die ganze Küstenregionen zu verschlingen<br />

drohen. Der Grund dafür ist, dass die wachsende Bodenreibung das Tempo der<br />

Welle abrupt abbremst. Die Wellenlänge des Tsunami schrumpft dramatisch, ohne<br />

dass sich die mitgeführte Energie wesentlich verringert.<br />

Die verheerendste und folgenreichste Tsunami-Katastrophe aller Zeiten<br />

spielte sich am zweiten Weihnachtstag des Jahres 2004 im Indischen Ozean ab.<br />

Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 9,1 ereignete sich damals vor der Küste<br />

der indonesischen Insel Sumatra. Der Erdstoß erschütterte nicht nur große Teile<br />

der Region, es entwickelte sich auch ein Tsunami, der innerhalb weniger Minuten<br />

die Küsten Sumatras erreichte und dort ganze Städte und Dörfer von der Landkarte<br />

ausradierte.<br />

Wo endet das Wasser – wo<br />

beginnt das Land? Die völlig<br />

veränderte Küste auf Sumatra<br />

sechs Wochen nach dem Tsunami<br />

2004 in Südostasien.<br />

© Jon Gesch/U.S. Navy<br />

Doch nicht nur Indonesien war von der Naturkatastrophe betroffen. Der<br />

Tsunami breitete sich auf dem Meer in rasendem Tempo in alle Richtungen aus<br />

und überall dort, wo er schließlich auf Land traf, hinterließ er eine Spur der Verwüstung.<br />

Egal ob in Thailand, Myanmar, Sri Lanka, Indien oder auf den Malediven:<br />

An fast jeder Küste Südostasiens waren tausende von Todesopfern und gewaltige<br />

Schäden zu beklagen. Sogar weit entfernt, an der afrikanischen Ostküste,<br />

starben in Somalia, Tansania oder Kenia viele Menschen in den Flutwellen. Am<br />

Ende hatte der Tsunami rund 220.000 Bewohner rund um den Indischen Ozean<br />

das Leben gekostet, weit über 100.000<br />

wurden verletzt und bis zu zwei Millionen<br />

Menschen verloren durch die<br />

Katastrophe ihr Dach über dem Kopf.<br />

Die Sachschäden beliefen sich alles in<br />

allem auf zehn Milliarden US-Dollar.<br />

Gründlich verändert hatte der<br />

Tsunami aber auch die Küstenlandschaften.<br />

Palmenhaine, Sandstrände<br />

und Lagunen wurden ausradiert.<br />

Der gewaltige Sog der abfließenden<br />

Wassermassen riss zudem große<br />

Mengen an fruchtbarem Mutterboden<br />

mit sich, manchmal verschwanden<br />

sogar ganze Landstücke für immer im<br />

Meer.<br />

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