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Mit Feuer und Donner<br />

geknüpft. Vor allem an den Nahtstellen der Erdkruste, den<br />

Grenzen der großen tektonischen Platten, sitzen sie häufig<br />

in dichten „Knäueln“ zusammen – so wie am so genannten<br />

Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der nahezu den<br />

ganzen Pazifischen Ozean umgibt.<br />

Fast 80 Prozent aller Vulkane liegen im Bereich von so<br />

genannten Subduktionszonen an konvergierenden, sich<br />

aufeinander zu bewegenden Platten. Dort werden die<br />

schwereren ozeanischen Platten unter die leichteren kontinentalen<br />

gedrückt. Beim Abtauchen gelangt die Erdkruste in<br />

größere Tiefen und damit in Bereiche höherer Temperaturen.<br />

So ist es beispielsweise 100 Kilometer unter der Erdoberfläche<br />

bereits zwischen 1.000 und 1.500 °C heiß. Die Folge:<br />

Die Kruste wird aufgeschmolzen. Je nach Druck und Wassergehalt<br />

geht beispielsweise Basalt bei etwa 1.000 °C langsam<br />

in den flüssigen Zustand über. Das entstehende Magma<br />

steigt dann später wieder auf und bildet die Vulkane. Die<br />

Feuerberge der Anden oder von ozeanischen Inselbögen,<br />

wie zum Beispiel Japan, sind typische Beispiele für diesen<br />

Vulkantyp. Immerhin rund 15 Prozent aller Vulkane befinden<br />

sich aber auch an divergierenden, sich auseinander bewegenden<br />

Platten – und damit an Grabenbruchsystemen wie<br />

dem Ostafrikanischen Rift Valley oder an den mittelozeanischen<br />

Rücken. Island ist beispielsweise Teil eines solchen<br />

Rückens, der durch die Tätigkeit der Vulkane an dieser Stelle<br />

bis über den Meeresspiegel ragt.<br />

Wenn sich die glutflüssige Gesteinsschmelze, das<br />

Magma, seinen Weg aus der Tiefe an die Erdoberfläche<br />

bahnt, bilden sich meist im oberen Erdmantel immer größer<br />

werdende Magmenkammern. Von hier aus sucht sich die<br />

Schmelze ihren weiteren Weg nach oben, meist entlang<br />

von Schwächezonen im Gestein, oder sie brennt sich –<br />

einem Schneidbrenner gleich – direkt durch das umgebende<br />

Gestein. Ähnlich war es auch am Mount St. Helens/<br />

USA. 123 Jahre nach dem letzten Ausbruch zeigte der Berg<br />

im Mai 1980 wieder die typischen vulkanischen Aktivitäten.<br />

Das aufsteigende Magma drückte die Nordflanke des<br />

Berges dabei jeden Tag zwei bis drei Meter weiter heraus.<br />

Begleitet von kleineren Erdbeben wurde diese Beule mit der<br />

Zeit immer größer und Wasserdampf und Asche drangen<br />

aus dem Berg. Die Geowissenschaftler waren deshalb<br />

längst gewarnt, als die Nordflanke des Berges schließlich<br />

auf bedrohliche 150 Meter angewachsen war. Am 18. Mai<br />

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