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Innere Kräfte<br />

Indizien für eine frühere<br />

Verbindung der Kontinente<br />

Gebirgszüge und Gesteinsformationen<br />

gleichen Alters verschiedener Kontinente<br />

ähneln sich in Abfolgen und Deformationsmustern.<br />

Moränen und Spuren von Gletscherschliff<br />

in Gebieten der Südhalbkugel deuten auf<br />

frühere Vereisung und polare Lage solcher<br />

Regionen hin.<br />

Fossile Steinkohlenwälder werden ebenfalls<br />

kontinentübergreifend gefunden.<br />

Fossilien von Glossopteris, einem kälteliebenden<br />

Farn aus dem Perm, werden auf allen<br />

Kontinenten der Südhalbkugel gefunden.<br />

Mesosaurus war ein süßwasserbewohnendes<br />

Reptil, dessen Relikte sowohl in Afrika<br />

als auch in Südamerika gefunden wurden. Er<br />

konnte keinesfalls den heute dazwischenliegenden<br />

Atlantik durchschwommen haben. ©<br />

MMCD NEW MEDIA<br />

über 2 Mrd. Jahre<br />

alte Gesteine<br />

über 2 Mrd. Jahre<br />

alte Gebirgszüge<br />

fossile Moränen<br />

Verbreitung des<br />

Glossopteris-Farns<br />

fossile Steinkohlenwälder<br />

Gletscherschliff<br />

Verlauf des<br />

Ur-Amazonas<br />

Verbreitung<br />

Mesosaurus<br />

Zweifler zu überzeugen. Inzwischen waren eine Vielzahl weiterer Indizien aufgetaucht,<br />

die Wegeners Theorie unterstützten. Bereits 1925 entdeckte das deutsche<br />

Forschungsschiff Meteor mithilfe von Echolotmessungen einen langgestreckten<br />

Gebirgszug in der Mitte des Atlantiks – den Mittelatlantischen Rücken. Schon bald<br />

zeigte sich, dass auch in anderen Meeren solche Gebirgsketten zu finden waren.<br />

Wie die Nähte eines Tennisballs schienen sie sich rings um die Erde zu ziehen.<br />

Ausgehend von diesen mittelozeanischen Rücken entwickelte der amerikanische<br />

Geologe Harry Hess die Idee, dass diese nichts anderes waren, als der Ort,<br />

an dem neuer Ozeanboden entstand. Durch Risse in der Erdkruste gelangt nach<br />

seiner Theorie an diesen Stellen heißes Magma an die Oberfläche und drückt den<br />

bestehenden Meeresboden zu beiden Seiten auseinander. In den Tiefseegräben<br />

dagegen sinkt das erkaltete Material langsam wieder in die Tiefe. Wie ein Förderband<br />

kann diese Bewegung auch die aus leichterem Material bestehenden Kontinente<br />

mit sich tragen. Hess´ Hypothese bot endlich eine Erklärung für den Motor<br />

in Wegeners Theorie.<br />

Inzwischen gab es sogar Belege dafür, dass sich an den mittelozeanischen<br />

Rücken neuer Meeresboden bildet. Bei der Beweisführung kam den Forschern<br />

unverhofft das Magnetfeld der Erde zur Hilfe. Es existiert wahrscheinlich schon seit<br />

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