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Dünen und Co.<br />

der Zeit entsteht so ein immer größer werdender Hügel –<br />

die Düne. Ihre charakteristische Form ist durch das Wesen<br />

des Windtransports bedingt: Der Wind treibt die Sandkörner<br />

die flachere, windzugewandte Dünenseite, das Luv, hinauf.<br />

Weil die kleineren Körner weiter fliegen, ist der Sand am<br />

Dünenkamm meist besonders fein. Der Kamm wiederum ist<br />

dem Wind stark ausgesetzt und „verliert“ ständig Sand zur<br />

windabgewandten Seite hin, dem Leehang. Dieser ist mit<br />

einer Neigung von rund 30° deutlich steiler als der Luvhang.<br />

Seine Körnung und Steigung variiert jedoch auch ein wenig,<br />

sie ist abhängig vom Abrutsch-Widerstand der einzelnen<br />

Körner.<br />

Wandernd oder nicht wandernd?<br />

Bildet sich eine Düne an einem Hindernis, beispielsweise einer Pflanze oder einem<br />

Steinbrocken, spricht man von einer gebundenen Düne. Sie bewegt sich meist<br />

nicht fort, sondern bleibt an der Stelle, an der sie entstanden ist. Bei einer Leedüne<br />

beispielsweise lagert sich der Sand vor allem im Windschatten des Hindernisses<br />

ab. Die weniger als einen Meter großen Kupstendünen wachsen dagegen um die<br />

Basis von Büschen oder Sträuchern herum heran.<br />

Dünen können auch aus Gips<br />

bestehen, wie hier im White<br />

Sands National Monument in<br />

New Mexico.<br />

© Jennifer Willbur/GFDL<br />

Auch bei den Parabeldünen spielen Pflanzen eine wichtige Rolle: Sie halten<br />

das Material an den Seiten der Düne fest und lassen so die typischen, lang zur<br />

Windseite hin auslaufenden Enden entstehen. Im Zentrum der sichelförmigen<br />

Düne hat der Sand die Pflanzen vollständig überwachsen, so dass dieser Bereich<br />

vom Wind schneller verlagert werden kann. Dieser Dünentyp ist besonders in<br />

semiariden Gebieten und an den Küsten verbreitet.<br />

Im Gegensatz zu den gebundenen, weil an einem Ort festgehaltenen Dünen<br />

sind die freien Dünen alle potenzielle Wanderer. Der Wind trägt ständig Sand von<br />

der Luvseite ab und lagert ihn an der Leeseite wieder ab. Die Düne wächst damit<br />

auf der windabgewandten Seite und bewegt sich dadurch<br />

allmählich mit dem Wind vorwärts. Die bekannteste Form<br />

solcher Wanderdünen ist die Sicheldüne oder der Barchan.<br />

Sie gleicht einem Bogen, dessen flache Enden in Richtung<br />

der vorherrschenden Windrichtung zeigen. Diese „vorauseilenden<br />

Enden“ entstehen, weil der Wind hier viel weniger<br />

Material umlagern muss, um eine Bewegung zu erreichen,<br />

als im massereichen Zentrum. Verwirbelungen tragen<br />

zusätzlich dazu bei, Sand von außen in die Leeseite der Düne<br />

zu transportieren.<br />

Sanddünen im Erg Chebbi in der<br />

marokkanischen Sahara.<br />

© Jerzy Strzelecki/GFDL<br />

Querdünen, auch Transversaldünen genannt, sind im<br />

Prinzip nichts anderes als viele Sicheldünen in Reihe nebenund<br />

hintereinander. Diese geschlängelten Wälle aus Sand<br />

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