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Zeitzeugen<br />

Geschichtete Flussablagerungen,<br />

aufgeschlossen in der Tongrube<br />

Brüggen am Niederrhein.<br />

© Harald Frater<br />

das Element und damit oft auch das Gestein oder der Knochen entstanden<br />

sind. Bekannt sein muss dafür die Halbwertszeit des Isotops und sein Gehalt im<br />

Ausgangsmaterial. Welches Isotop sich für welche Materialien und Altersbereiche<br />

eignet, hängt sowohl von den Elementeigenschaften als auch von seiner Halbwertszeit<br />

ab. Zum einen muss das Element im gefundenen Material vorkommen,<br />

zum anderen ist die Datierung nur dann genau, wenn noch ausreichend Mutterisotop<br />

vorhanden ist. So können Geochemiker heute mithilfe der Uran-Blei-Datierung<br />

das Alter von drei Milliarden Jahre alten Gesteinen auf zwei Millionen Jahre<br />

genau bestimmen. Radioaktives Kalium-40 kommt in den Mineralen Glimmer,<br />

Feldspat und Hornblende vor, sein Zerfall zu Argon-40 hat eine Halbwertszeit von<br />

1,3 Milliarden Jahren und eignet sich daher ebenfalls für die Datierung sehr alter<br />

Gesteine.<br />

Bei Sedimentgesteinen gibt es jedoch noch weitere Möglichkeiten, das absolute<br />

Alter zu bestimmen. Wissenschaftler nutzen hier, wenn möglich, die Warven-<br />

Chronologie. Eine Warve ist eine aus hellen und dunklen Lagen bestehende Sedimentschicht<br />

in einem See. Die hellen Schichten enthalten Calcitkristalle, die im<br />

Sommer abgelagert werden. Die Sedimentation der dunklen Schichten findet<br />

dagegen vorwiegend im Winter statt. Eine Warve umfasst damit genau ein Jahr.<br />

Ähnlich wie bei den Jahresringen eines Baumes kann über die Zählung der<br />

Warven daher das Alter des Sedimentes bestimmt werden.<br />

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