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Flüsse und Täler<br />

Bei den namensgebenden Niagarafällen an der Grenze zwischen dem<br />

US-amerikanischen Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario<br />

handelt es sich bei den härteren Schichten, den so genannten „Fallmachern“, um<br />

flach lagerndes Dolomitgestein. Das weiche Gestein darunter besteht dort aus<br />

Schiefer. Um rund 1,8 Meter frisst sich das Wasser an den Niagarafällen pro Jahr<br />

stromaufwärts. Seit ihrer Entstehung sind die Fälle daher schon um elf Kilometer<br />

an den Eriesee herangerückt. Da heute aber ein Teil des Wassers für die Wasserkraftgewinnung<br />

umgeleitet wird, hat sich auch die Erosion auf wenige Zentimeter<br />

pro Jahr verringert.<br />

Beim Wasserfall vom Kaskadentyp dagegen sind die Geländestufen weniger<br />

deutlich ausgeprägt. Meist muss der Fluss eine ganze Reihe von kleineren Geländesprüngen<br />

– so genannte Kaskaden – über eine längere Strecke bewältigen.<br />

Solche Wasserfälle bilden sich meist in relativ homogenem Gestein durch das<br />

Einschneiden in Klüfte. Ein kleiner, sehr schöner Wasserfall, der in Kaskaden über<br />

den Fels fließt, sind die McLean Falls auf der Südinsel von Neuseeland.<br />

Wasserfälle an Hängetälern sind durch die Wirkung von Gletschern<br />

entstanden. Talabwärts fließende Eisriesen nehmen aus den Nebentälern weitere<br />

kleinere Gletscher auf. Nach dem Abschmelzen hinterlassen sie riesige Trogtäler,<br />

die viel tiefer als die Seitentäler liegen. Fließt ein Fluss aus diesen in das Haupttal,<br />

muss er eine Stufe abwärts überwinden – ein Wasserfall entsteht. Zu ähnlichen<br />

Fällen kommt es auch, wenn Seitenflüsse in einen größeren Fluss einmünden, der<br />

sein Bett tief ausgekerbt hat.<br />

Folgende Doppelseite:<br />

Der Salto Angel in Venezuela<br />

ist mit 979 Metern der höchste<br />

Wasserfall der Welt (links oben).<br />

Der größte Wasserfall Europas<br />

ist der Dettifoss in Island mit<br />

einem Wasserdurchfluss von 200<br />

m³/s. (links unten). Die Wasserfälle<br />

von Iguacu in Brasilien<br />

bestehen aus rund 275 einzeln<br />

Wasserfällen und überwinden<br />

einen Höhenunterschied von<br />

82 Metern (rechts oben). Der<br />

Rheinfall von Schaffhausen ist in<br />

Mitteleuropa einer der spektakulärsten<br />

Wasserfälle (rechts unten).<br />

© GFDL, gemeinfrei, Sylvia<br />

Wolter, Harald Frater<br />

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