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Meteoriten<br />
von ihnen bestehen aus Asteroiden oder Bruchstücken davon, ein Drittel aller<br />
bekannten Meteoriteneinschläge auf der Erde sind dagegen auf Kometen zurückzuführen.<br />
Während Asteroiden aus Gestein oder Metall bestehen, sind Kometen<br />
eher eine Art „kosmischer Schneeball“, denn ihr Kern ist eine Mischung aus Eis und<br />
Staub.<br />
Die Asteroiden lassen sich nach ihrer Zusammensetzung grob in drei Klassen<br />
einteilen: Stein-, Eisen- und Stein-Eisen-Meteoriten. Rund ein Viertel der bekannten<br />
Einschläge auf der Erde gehen auf Steinmeteoriten zurück. Sie enthalten vorwiegend<br />
Silikate, in die noch andere Bestandteile wie Eisen oder Nickel eingelagert<br />
sein können.<br />
Die urtümlichsten Vertreter dieser „steinigen Himmelsboten“ sind die so<br />
genannten Chondriten. In ihnen sind kugelförmige, bis zu einem Zentimeter<br />
große, teilweise kohlenstoffhaltige Gesteinskörnchen in der Grundsubstanz eingeschlossen.<br />
Da die meisten Steinmeteoriten beim Aufprall auf der Erde zerplatzen<br />
und sich ihr Material mit dem Untergrund vermischt, sind sie nur schwer aufzufinden<br />
und zu identifizieren. Der tatsächliche Anteil so genannter Chondriten<br />
könnte daher bei bis zu 93 Prozent der Gesamteinschläge liegen.<br />
Obwohl nur etwa fünf Prozent der im All fliegenden potenziellen Einschlagskandidaten<br />
aus Eisen bestehen, gehören Eisenmeteoriten zum bislang am<br />
häufigsten auf der Erde gefundenen Meteoritentyp. Ein typisches Kennzeichen<br />
dieser Eisenmeteorite sind die „Widmanstätten´schen Figuren“ – charakteristische<br />
Muster, die sichtbar werden, wenn man die Schnittfläche des Meteoriten anätzt.<br />
Stein-Eisen-Meteoriten sind eine sowohl im All als auch auf der Erde seltene<br />
Mischform. Der älteste bekannte Meteorit auf der Erde ist ein Chondrit, der in<br />
einer 460 Millionen Jahre alten Kalksteinschicht in Schweden entdeckt wurde. Mit<br />
einem geschätzten Alter von 300 Millionen Jahren ist ein russischer Eisenmeteorit<br />
vermutlich der zweitälteste bekannte Meteorit überhaupt.<br />
Oben: Dieser acht Zentimeter<br />
kleine Brocken stammt vom<br />
Allende-Meteorit, einem kohlenstoffhaltigen<br />
Chondriten, der<br />
am 8. Februar 1969 in Mexiko<br />
einschlug.<br />
Unten: Bruchstück eines Eisen-<br />
Meteoriten, der am 12. Februar<br />
1947 in Sikhote Alin in Sibirien<br />
einschlug.<br />
Ganz unten: Widmanstätten´sche<br />
Figuren auf einem Eisenmeteorit<br />
im Naturkundemuseum London.<br />
© H. Raab/GFDL, gemeinfrei<br />
Wie hoch ist das Risiko?<br />
Im Gegensatz zur Erde sind auf dem Mond aufgrund der fehlenden Verwitterung<br />
die Krater sehr alter Einschläge noch deutlich zu erkennen. Aus ihnen lässt sich<br />
ablesen, dass Meteoriteneinschläge auch in der Frühzeit der Erde an der Tagesordnung<br />
gewesen sein müssen. Erst nach und nach nahm das kosmische Bombardement<br />
ab, da sich die anfangs dicht und chaotisch im Sonnensystem herumfliegenden<br />
Gesteinsbrocken im Laufe der Zeit auf einer Bahn zwischen Mars und<br />
Jupiter, dem Asteroidengürtel, sammelten.<br />
Während die meisten in diesem Gürtel kreisenden Objekte stabil auf ihren<br />
Bahnen bleiben, haben einige eine Umlaufbahn um die Sonne, die sie regelmäßig<br />
in den Einflussbereich des Jupiters bringt. In bestimmten Positionen ihres<br />
Orbits können sie so in eine instabile Lage geraten, in der schon kleinste Einflüsse<br />
genügen, um sie abzulenken. Bei Kollisionen zwischen den Asteroiden werden<br />
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