13.04.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

RECHTSEXTREMISMUS<br />

mit Szeneangehörigen direkt in Kontakt zu treten, die Wirkung<br />

rechtsextremistischer Propaganda deutlich erhöht. Aufgrund dieser<br />

Entwicklung hat das BfV die Internetaufklärung hinsichtlich<br />

rechtsextremistischer Aktivitäten weiter intensiviert.<br />

1.2 Rechtsextremistische Internetradios<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> lag die Zahl der rechtsextremistischen Internetradios<br />

bei 33 (2010: 38). Auch in diesem Segment herrscht eine hohe<br />

Fluktua tion, etliche Radios waren nur vorübergehend in Betrieb.<br />

Internet radios, die über mehrere Jahre hinweg betrieben werden,<br />

bilden die Ausnahme.<br />

Angeboten wird fast ausschließlich rechtsextremistische Musik,<br />

mit unter werden auch Titel mit indizierten bzw. strafbaren Texten<br />

gesen det. Die Sendezeiten variieren von wenigen Stunden<br />

wöchentlich bis zu einem 24­Stunden­Programm, das teilweise<br />

durch die Nutzung entsprechender Software gewährleistet wird.<br />

Die Musiktitel werden oft anmoderiert, teilweise können die Nutzer<br />

das Programm über Hörer wünsche mitgestalten.<br />

Im Berichtszeitraum wurden mehrere Strafprozesse und<br />

Ermittlungs verfahren gegen Betreiber rechtsextremistischer<br />

Internetradios durch geführt, welche die Einstellung <strong>des</strong> Sendebetriebs<br />

zur Folge hatten:<br />

■ Am 11. April <strong>2011</strong> verurteilte das Landgericht Koblenz<br />

(Rhein land­Pfalz) 18 Betreiber <strong>des</strong> rechtsextremistischen<br />

„Wider stand­Radio“ u.a. wegen der Bildung einer kriminellen<br />

Vereini gung und Volksverhetzung zum Teil zu mehrjährigen<br />

Freiheits strafen. In neun Fällen wurden die Strafen zur<br />

Bewährung ausgesetzt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass<br />

die Täter das Radio über einen längeren Zeitraum betrieben<br />

und dabei sowohl durch ihre Moderationsbeiträge als auch<br />

durch die regelmäßig abgespielten Titel deutscher und internationaler<br />

rechtsextremistischer Musikgruppen menschen­<br />

verachtende, rassistische und nationalsozialistische Inhalte<br />

verbreitet haben. Nachdem acht der Verurteilten Rechtsmit­<br />

tel eingelegt hatten, gab der Bun<strong>des</strong>gerichtshof der Revision<br />

statt, hob alle 18 Urteile auf und verwies sie zur Entscheidung<br />

an eine andere Strafkammer <strong>des</strong> entscheidenden Gerichts<br />

zurück. Darüber hinaus verurteilte das Landgericht Koblenz<br />

Zahl der Internetradios<br />

rückläufig<br />

Exekutivmaßnahmen<br />

gegen Betreiber von<br />

Internetradios<br />

105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!