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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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ISLAMISMUS/ISLAMISTISCHER TERRORISMUS<br />

Impulse für die Aktivisten setzt; andererseits ist sie bestrebt, ihre<br />

operative Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Mit Terroranschlägen,<br />

die regelmäßig auch muslimische Opfer fordern, und<br />

Aufrufen zum gewaltsamen „Jihad“ will „al-Qaida“ ihre Hauptziele<br />

durchsetzten: Das Zurückdrängen westlichen Einflusses auf muslimische<br />

Länder sowie den Sturz der nach Ansicht von „al-Qaida“<br />

„vom Glauben abgefallenen“ Regierungen im Nahen und Mittleren<br />

Osten sowie in Nordafrika. Die Organisation verfügt weltweit<br />

über ein zahlenmäßig schwer zu schätzen<strong>des</strong> Potenzial von<br />

Anhängern, die sich der „al-Qaida“-Ideologie verschrieben haben.<br />

Kennzeichen dieser Ideologie ist ein pan-islamischer Ansatz, der<br />

weltweit eine „Verteidigung der muslimischen Gemeinschaft<br />

gegen Ungläubige“ vorgibt, und eine militante Ablehnung der<br />

westlichen Gemeinschaft und ihrer Werte fordert.<br />

Am 2. Mai <strong>2011</strong> wurde Bin Ladin, Gründer und Anführer von<br />

„al-Qaida“, beim Zugriff durch US-amerikanische Spezialeinheiten<br />

in Abbottabad (Pakistan) getötet. Am 16. Juni <strong>2011</strong> benannte<br />

„al-Qaida“ offiziell den bisherigen Stellvertreter Bin Ladins,<br />

al-Zawahiri, als seinen Nachfolger.<br />

Die Organisation hatte im Jahr <strong>2011</strong> den Verlust weiterer hochrangiger<br />

Mitglieder zu verzeichnen: Am 22. August <strong>2011</strong> wurde die<br />

mutmaßliche „Nummer zwei“ von „al-Qaida“ Abd al-Rahman bei<br />

einem Drohnenangriff im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet<br />

getötet. Ende August <strong>2011</strong> wurde das Führungsmitglied Younis<br />

al-Mauritani in Pakistan festgenommen.<br />

Diese großen personellen Verluste sowie die fortgesetzten Drohnenangriffe<br />

im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet, das<br />

sich seit Jahren als Planungs- und Ausbildungsstützpunkt für<br />

„al-Qaida“ und assoziierte Gruppierungen etabliert hat, erschweren<br />

eine zentral ausgerichtete Führung durch Kern-„al-Qaida“.<br />

Die islamistische bzw. islamistisch-terroristische Szene in<br />

Deutschland reagierte zurückhaltend auf die Tötung Bin Ladins.<br />

Zunächst wurde die Tötung angezweifelt und als Falschbehauptung<br />

im Rahmen einer US-amerikanischen Verschwörung dar-<br />

gestellt. Auch nach der offiziellen Bestätigung durch „al-Qaida“<br />

blieben Teile der Szene skeptisch. Vereinzelte Racheankündigungen<br />

dürften der nach Bin Ladins Tod emotional aufgeladenen<br />

Situation geschuldet sein.

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