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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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Aktivitäten<br />

Aktivitäten in<br />

Deutschland<br />

ISLAMISMUS/ISLAMISTISCHER TERRORISMUS<br />

Eingebunden in die politischen und gesellschaftlichen Strukturen<br />

im Libanon strebt die „Hizb Allah“ heute vor allem danach, ihren<br />

Einfluss zu vergrößern. Sie verfügt in der schiitischen Bevölkerung<br />

nach wie vor insbesondere wegen ihres karitativen Engagements<br />

über großen gesellschaftlichen Rückhalt.<br />

Innenpolitisch konzentriert sich die „Hizb Allah“ seit 1992 verstärkt<br />

auf ihre Arbeit im libanesischen Parlament. Im Januar <strong>2011</strong><br />

erzwang das von der „Hizb Allah“ geführte prosyrische Lager<br />

(„8. März­Lager“) innerhalb der Regierungskoalition durch den<br />

Rücktritt seiner Minister die Abdankung von Ministerpräsident<br />

Saad Hariri. Das prosyrische Lager hatte zuvor von Hariri gefordert,<br />

die Zusammenarbeit mit dem UN­Sonder tribunal zur Aufklärung<br />

der Tötung seines Vaters, <strong>des</strong> früheren libanesischen<br />

Ministerpräsidenten Rafik Hariri, aufzukündigen. In der am<br />

17. August <strong>2011</strong> veröffentlichten Anklage schrift <strong>des</strong> UN­Sondertribunals<br />

wird vier Mitgliedern der „Hizb Allah“ vorgeworfen,<br />

am 14. Februar 2005 ein Bombenattentat gegen Rafik Hariri<br />

organisiert zu haben. Generalsekretär Nasrallah weist vehement<br />

jede Beteiligung der „Hizb Allah“ an dem Anschlag zurück.<br />

Die der Anklage zugrunde liegenden Auswertungen von Telekommunikationsdaten<br />

seien nach Ansicht Nasrallahs durch Israel<br />

manipuliert.<br />

Die breit angelegte antiisraelische sowie antijüdische Propaganda<br />

wird u.a. über den organisationseigenen TV­Sender „al­Manar“<br />

und über eigene Homepages verbreitet.<br />

Außerhalb <strong>des</strong> Libanons ist die „Hizb Allah“ nicht einheitlich<br />

strukturiert. In Deutschland pflegen die Anhänger den organisatorischen<br />

und ideologischen Zusammenhalt u.a. in örtlichen<br />

Moscheevereinen. Die junge Anhängerschaft vernetzt sich verstärkt<br />

über das Internet (soziale Netzwerke, Foren).<br />

Organisierte Teilnahmen von „Hizb Allah“­Anhängern an Kund­<br />

gebungen und Demonstrationen finden nur vereinzelt statt. Die<br />

einmal im Jahr in Berlin organisierten Demonstrationen zum<br />

„al­Quds­Tag“ („Jerusalem“­Tag, 1979 von Ayatollah Khomeini<br />

ausgerufen um die Muslime an die Pflicht zu erinnern, Jerusalem<br />

zu „befreien“) sowie zum „Tag der Befreiung“ (sogenannte<br />

Siegesfeier, Jahrestag <strong>des</strong> Rückzugs der israelischen Armee aus<br />

dem Südlibanon am 25. Mai 2000) sind Veranstaltungen mit

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