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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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ISLAMISMUS/ISLAMISTISCHER TERRORISMUS<br />

Jahre eine paramilitärische Ausbildung erhalten haben sollen bzw.<br />

eine solche beabsichtigten. Zu rund 70 dieser 255 Personen existieren<br />

konkrete Hinweise, die für eine absolvierte paramilitärische<br />

Ausbildung sprechen.<br />

Der islamistische Terrorismus ist nach wie vor ein männlich<br />

dominierter Phänomenbereich. Allerdings ist eine zunehmende<br />

Einbindung von Frauen in islamistisch­terroristische Strukturen<br />

festzustellen, insbesondere in Unterstützernetzwerken im Internet.<br />

Das Internet dient ihnen als Radikalisierungs­, Wissens­ und<br />

Propagandamedium sowie als Kommunikationsplattform. Vereinzelt<br />

äußern auch junge Frauen den Wunsch, die „Mujahidin“<br />

aktiv in Afghanistan bzw. Pakistan zu unterstützen; sie stellen<br />

bislang noch eine Minderheit dar. Die Aktivitäten der Frauen<br />

beschränken sich in der Regel auf das Sammeln von Spenden und<br />

auf Propaganda für den gewaltsamen „Jihad“. Die aktive Unterstützung<br />

<strong>des</strong> „Jihad“ wird sich durch Frauen in Internet­Netzwerken<br />

voraussichtlich verstärken und weiterentwickeln.<br />

Im Januar <strong>2011</strong> wurde in Abbottabad (Pakistan), dem ehemaligen<br />

Aufenthaltsort Bin Ladins, der mutmaßliche Drahtzieher der<br />

Anschläge vom 12. Oktober 2002 auf eine Diskothek und ein Café<br />

im Badeort Kuta auf Bali (Indonesien) festgenommen. Bei diesen<br />

Anschlägen waren 202 Menschen – darunter sechs Deutsche –<br />

getötet und mehr als 330 verletzt worden. Der Beschuldigte, ein<br />

indonesischer Staatsangehöriger, soll als „Bombenbauer“ für die<br />

islamistisch­terroristische Gruppierung „Jemaah Islamiyah“ (JI)<br />

gearbeitet haben. Die JI setzt sich für die Errichtung eines islamistischen<br />

Staates in Indonesien und anderen Teilen Südostasiens<br />

ein. Der Beschuldigte wurde im August <strong>2011</strong> von Pakistan nach<br />

Indonesien überstellt und befindet sich seitdem in Haft.<br />

Am 28. April <strong>2011</strong> kamen bei einem Sprengstoffanschlag auf ein<br />

Touristencafé in Marrakesch (Marokko) 17 Menschen – darunter<br />

elf westliche Touristen – ums Leben, mehr als ein Dutzend wei­<br />

tere Personen erlitten Verletzungen. Am 28. Oktober <strong>2011</strong> wurde<br />

der Hauptangeklagte, ein marokkanischer Staatsangehöriger, der<br />

Verbindungen zu „al­Qaida“ haben soll, zum Tode verurteilt. Acht<br />

weitere Angeklagte wurden zu Freiheitsstrafen verurteilt. Alle<br />

neun Angeklagten hatten sich vor der Urteilsverkündung für<br />

nicht schuldig erklärt. Unmittelbar nach seiner Festnahme hatte<br />

Frauen in<br />

islamistisch-<br />

terroristischen<br />

Strukturen in<br />

Deutschland<br />

Entwicklungen in<br />

Europa und weltweit<br />

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