13.04.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

410<br />

SPIONAGE UND SONSTIGE NACHRICHTENDIENSTLICHE AKTIVITÄTEN<br />

Angriffe gegen<br />

Stellen der G20<br />

Maßnahmen der<br />

Verfassungsschutz-<br />

behörden<br />

Zusätzlich werden seit dem Jahr 2009 gezielte und in großem<br />

Umfang durchgeführte „Elektronische Angriffe“ auf Stellen der<br />

G 20, d.h. der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie­ und Schwellenländer,<br />

erkannt. Diese Gruppe dient als Forum für Kooperationen<br />

und Konsultationen in Fragen <strong>des</strong> internationalen<br />

Finanzsystems und beschäftigt sich mit finanz­, wirtschafts­ und<br />

energiepolitischen Sachfragen. Auch durch diese Angriffe sind<br />

deutsche Regierungsbehörden betroffen.<br />

Die hierbei eingesetzten E­Mails sind gleichermaßen professionell<br />

und überzeugend gestaltet. Ansprache, Inhalt und der vermeintliche<br />

Absender täuschen dem anvisierten Opfer eine authentische<br />

E­Mail vor. Die Schadsoftware befindet sich typischerweise im<br />

Anhang und wird nur in Ausnahmefällen von den gängigen<br />

Virenschutzprogrammen erkannt. Aufgrund der Merkmale und<br />

bestehender Parallelen zu den Angriffen auf das deutsche Regierungsnetz<br />

wird der Ursprung auch dieser Angriffe Stellen in<br />

China zugeordnet.<br />

Bemerkenswert an den Angriffen gegen G 20­Stellen ist, dass<br />

häufig hochrangige Personen gezielt über einen langen Zeitraum<br />

immer wieder attackiert werden. Im Vorfeld von G 20­Gipfeltreffen<br />

nehmen die Angriffe deutlich zu. Adressaten sind dann<br />

insbesondere Mitarbeiter von Arbeitsgruppen, welche die<br />

Gipfeltreffen vorbereiten. Kurz vor den Gipfeln ebben die Angriffe<br />

wieder ab, um regelmäßig in der Vorbereitungszeit <strong>des</strong> nächsten<br />

Meetings erneut aufzuflammen.<br />

Inhaltlich beschäftigen sich diese E­Mails mit Sachfragen in<br />

Zusammenhang mit der internationalen Finanzkrise. Auch der<br />

im März <strong>2011</strong> bekannt gewordene „Elektronische Angriff“ auf<br />

den Internationalen Währungsfonds (IWF) in New York ist in<br />

diesem Zusammenhang zu sehen. Ganz offensichtlich versuchen<br />

die Angreifer, zu allen mit der Finanzkrise in Zusammenhang<br />

stehenden Themen Informationen zu erlangen, etwa solche zur<br />

Euro­Schuldenkrise.<br />

Wenn die Verfassungsschutzbehörden „Elektronische Angriffe“<br />

mit mutmaßlichem nachrichtendienstlichem Hintergrund<br />

erkennen, gehen sie auf die betroffenen Stellen zu, um über die<br />

Gefahren dieser Attacken zu unterrichten und zu sensibilisieren.<br />

Damit soll auch das Gespür dafür vermittelt werden, insgesamt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!