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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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226<br />

Entwicklungen<br />

in Deutschland<br />

Festnahmen und<br />

Verurteilungen<br />

ISLAMISMUS/ISLAMISTISCHER TERRORISMUS<br />

weltweit haben werden, kann noch nicht abschließend beurteilt<br />

werden. Reaktionen in der islamistisch­terroristischen Szene in<br />

Deutschland auf die politischen Veränderungen in arabischen<br />

Staaten wurden bislang kaum festgestellt. Viele Mitglieder der<br />

islamistisch­terroristischen Szene in Deutschland nutzen jedoch<br />

die neue Freizügigkeit, um – zum Teil erstmals – in ihre Heimatländer<br />

zu reisen.<br />

Bei dem ersten vollendeten islamistisch motivierten terroristischen<br />

Anschlag auf deutschem Boden tötete am 2. März <strong>2011</strong> ein<br />

kosovarisch­serbischer Staatsangehöriger am Flughafen Frankfurt<br />

am Main (Hessen) zwei US­amerikanische Soldaten.<br />

Am 4. Juli <strong>2011</strong> hat die Bun<strong>des</strong>anwaltschaft vor dem Oberlan<strong>des</strong>gericht<br />

(OLG) Frankfurt am Main (Hessen) Anklage gegen ihn<br />

u.a. wegen Mor<strong>des</strong> in zwei Fällen sowie versuchten Mor<strong>des</strong> in<br />

drei Fällen erhoben. Am 31. August <strong>2011</strong> begann vor dem OLG<br />

die Hauptverhandlung gegen den Angeklagten, der sich seit dem<br />

3. März <strong>2011</strong> in Untersuchungshaft befindet und die gegen ihn<br />

erhobenen Tatvorwürfe eingeräumt hat. In der Anklageschrift<br />

wird ihm zur Last gelegt, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen<br />

zwei US­amerikanische Soldaten getötet zu haben. Darüber<br />

hinaus soll er versucht haben, drei weitere Angehörige der<br />

US­amerikanischen Streitkräfte zu ermorden. Zwei Soldaten verletzte<br />

er dabei lebensgefährlich, einer der beiden verlor auf einem<br />

Auge das Sehvermögen. Laut Anklage seien seine Taten Ausdruck<br />

einer durch „jihadistische“ Propaganda hervorgerufenen radi­<br />

kal­islamistischen Einstellung. Der Angeklagte sei am 1. März <strong>2011</strong><br />

im Internet auf ein „jihadistisches“ Propagandavideo über angebliche<br />

Vergewaltigungen muslimischer Frauen durch ausländische<br />

Soldaten gestoßen. Dies habe bei ihm den Entschluss ausgelöst,<br />

am Frankfurter Flughafen möglichst viele US­amerikanische Soldaten<br />

mit dem Einsatzziel Afghanistan zu töten. Die Ermittlungen<br />

haben keine Anhaltspunkte für weitere Tatbeteiligte oder eine<br />

Einbindung <strong>des</strong> Angeklagten in eine terroristische Vereinigung<br />

ergeben. 131<br />

Am 29. April <strong>2011</strong> wurden in Düsseldorf und Bochum (beide<br />

Nordrhein­ Westfalen) drei mutmaßliche „al­Qaida“­Mitglieder<br />

131 Das OLG verurteilte den Angeklagten am 10. Februar 2012 wegen Mor<strong>des</strong> in zwei<br />

Fällen und versuchten Mor<strong>des</strong> in drei Fällen zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe.

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