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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

(OHNE ISLAMISMUS)<br />

von Anschlägen sind vor allem indische Politiker und Sicherheits­<br />

kräfte, billigend wird aber auch die Tötung von Zivilisten in Kauf<br />

genommen. Anschläge, die sich gegen einzelne Führer aus dem<br />

religiösen Sikh­Spektrum richten, sollen vor allem dazu dienen,<br />

die politische Sicherheitslage im Punjab zu <strong>des</strong>tabilisieren.<br />

Die in Deutschland aktiven extremistischen Sikh­Gruppierungen<br />

sind hierzulande nicht terroristisch aktiv, sondern unterstützen<br />

ihre Mutterorganisationen im Heimatland vor allem propagandistisch.<br />

Zu nennen sind insbesondere die BKI, die ISYF und<br />

die im Jahr 2008 als Abspaltung von der BKI gegründete BKG.<br />

Zusammen verfügen sie über etwa 780 Anhänger. Die KMDI tritt<br />

mit ihren nur wenigen Mitgliedern kaum noch öffentlichkeitswirksam<br />

in Erscheinung.<br />

BKI und ISYF sind von der EU seit 2002 als terroristische Organisationen<br />

gelistet. 197<br />

Bei regelmäßig durchgeführten Protestveranstaltungen prangern<br />

diese Gruppierungen öffentlich die Regierungspolitik Indiens<br />

an und fordern mehr Rechte für die Sikhs in Indien sowie einen<br />

eigenen Staat „Khalistan“. Bei Versammlungen wird regelmäßig zu<br />

Geldspenden aufgerufen, die u.a. zur finanziellen Unterstützung<br />

von Angehörigen der im bewaffneten Kampf getöteten „Märtyrer“<br />

und zur Finanzierung der Rechtshilfe für in Indien inhaftierte<br />

Glaubensbrüder verwendet werden. Ein Teil dieser nach Indien<br />

transferierten Gelder dürfte jedoch auch zur Finanzierung <strong>des</strong><br />

bewaffneten Kampfes verwendet werden.<br />

Die im Jahr 2010 erfolgten Exekutivmaßnahmen in Deutschland<br />

und Österreich haben gezeigt, dass es innerhalb <strong>des</strong> extremisti­<br />

schen Sikh­Spektrums in Deutschland Einzelpersonen gibt, die zu<br />

gewalttätigen Aktionen bereit sind. Am 19. Oktober <strong>2011</strong> begann<br />

vor dem Oberlan<strong>des</strong>gericht (OLG) Frankfurt am Main (Hessen)<br />

der Prozess gegen fünf mutmaßliche Mitglieder der von Pakistan<br />

aus operierenden separatistisch­terroristischen Sikh­Gruppie­<br />

rung „Khalistan Zindabad Force“ (KZF). Die Angeklagten, denen<br />

Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland,<br />

Verstöße gegen das Waffengesetz sowie Verabredung zum Mord<br />

vorgeworfen werden, hatten im Juli 2010 versucht, während<br />

197 Siehe Fn. 178.<br />

Aktivitäten in<br />

Deutschland<br />

Prozess gegen<br />

fünf mutmaßliche<br />

Sikh-Terroristen<br />

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