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LINKSEXTREMISMUS<br />

extremistischer Zusammenschlüsse und Strömungen der Partei,<br />

deren inhaltliche Einflussnahme in weiten Teilen <strong>des</strong> Programms<br />

deutlich zu erkennen ist.<br />

„DIE LINKE.“ fordert in ihrem Programm grundlegende Veränderungen<br />

der Staats­ und Gesellschaftsordnung und offenbart<br />

dabei ein ambivalentes Verhältnis zum Parlamentarismus.<br />

Die Partei bezieht sich ausdrücklich positiv auf „linke“ bzw.<br />

linksextremistische Traditionen, insbesondere auf die kommunistische<br />

Arbeiterbewegung, die sozialistischen Theoretiker Karl<br />

Marx und Friedrich Engels, die am 17. August 1956 durch das<br />

Bun<strong>des</strong> verfassungsgericht verbotene „Kommunistische Partei<br />

Deutschlands“ (KPD) sowie deren Gründer Rosa Luxemburg<br />

und Karl Liebknecht. Das Programm enthält nunmehr eine ausdrückliche<br />

Bezugnahme auf das „Manifest der Kommunistischen<br />

Partei“ (1848).<br />

Die Parteivorsitzende Gesine Lötzsch forderte in der linksextremistischen<br />

Tageszeitung „junge Welt“ (jW; vgl. Kap. IV, Nr. 3) dazu<br />

auf, nach „Wegen zum Kommunismus“ 75 zu suchen:<br />

„Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir<br />

uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition<br />

oder in der Regierung. Auf jeden Fall wird es nicht den einen Weg<br />

geben, sondern sehr viele unterschiedliche Wege, die zum Ziel führen.<br />

(…) Egal, welcher Pfad zum Kommunismus führt, alle sind sich einig,<br />

daß es ein sehr langer und steiniger sein wird.“<br />

(jW Nr. 1, 3. Januar <strong>2011</strong>, S. 10 f.)<br />

Der Beitrag löste Anfang <strong>2011</strong> in der Partei heftige und kontroverse<br />

programmatische Diskussionen insbesondere zum Begriff<br />

75 Lötzsch hatte den Beitrag im Vorfeld der von der jW veranstalteten „XIV. Rosa­<br />

Luxemburg­Konferenz“ am 8. Januar <strong>2011</strong> in Berlin veröffentlicht, bei der sie als<br />

Teilnehmerin der Podiumsdiskussion „Wo bitte geht´s zum Kommunismus? Linker<br />

Reformismus oder revolutionäre Strategie – Wege aus dem Kapitalismus“ vorgesehen<br />

war. Nach heftiger Kritik an ihren Äußerungen hatte Lötzsch auf die angekündigte<br />

Teilnahme an der Podiumsdiskussion verzichtet und hielt statt<strong>des</strong>sen eine<br />

Rede auf der Konferenz. Weitere Diskussionsteilnehmer waren u.a. die Vorsitzende<br />

der DKP, das ehemalige Mitglied der „Bewegung 2. Juni“ und RAF Inge Viett sowie<br />

eine Vertreterin der „Antifaschistischen Linken Berlin“.<br />

Kommunismus-<br />

Debatte<br />

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