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92<br />

NPD-Schwerpunktwahl<br />

in<br />

Sachsen-Anhalt<br />

am 20. März <strong>2011</strong><br />

RECHTSEXTREMISMUS<br />

Diese Anforderung wiederum erfüllte die rheinland­pfälzische<br />

NPD knapp mit einem Zweitstimmenergebnis von 1,1% (absolut:<br />

20.586), womit sie ihr Landtagswahlergebnis von 2006 (1,2%;<br />

absolut 21.056) nahezu wiederholte. Deutlich höhere Erwartungen<br />

knüpfte die NPD an die Wahl zur Bremischen Bürgerschaft, wo sie<br />

am 22. Mai <strong>2011</strong> erstmals seit 1999 wieder mit eigenen Wahlvorschlägen<br />

antrat, mit einem Ergebnis von 1,6% jedoch ein weiteres<br />

Mal klar an den eigenen Vorgaben scheiterte. Vor allem verfehlte<br />

die Partei ihr vorrangiges Ziel, unter Nutzung einer Besonderheit<br />

<strong>des</strong> Bremischen Wahlrechts mit einem Stimmenanteil von min<strong>des</strong>tens<br />

fünf Prozent in einem der beiden Wahlbereiche Bremen­Stadt<br />

(1,4%) oder Bremerhaven (2,3%) in die Bremische Bürgerschaft<br />

einzuziehen. Damit misslang der Versuch der NPD, erstmals seit<br />

1968 wieder eine symbolträchtige Präsenz in einem westdeutschen<br />

Lan<strong>des</strong>parlament zu erlangen.<br />

Unter allen Wahlen im ersten Halbjahr <strong>2011</strong> ragte die von der NPD<br />

als ungemein wichtig eingestufte Landtagswahl in Sachsen­Anhalt<br />

hervor. Die Partei war überzeugt, nach Sachsen und Mecklenburg­<br />

Vorpommern eine realistische Chance auf die Bildung einer dritten<br />

Landtagsfraktion zu haben. Um dieses Ziel zu verwirklichen,<br />

führte die NPD über Monate einen akribisch vorbereiteten, vergleichsweise<br />

professionellen und materialintensiven Wahlkampf.<br />

Der als Wahlkampfleiter fungierende Multifunktionär Apfel bezifferte<br />

das dafür eingesetzte Budget auf rund 260.000 Euro. 32 Offensiv<br />

und siegessicher wurde das Wahlziel „7 Prozent plus x“ propagiert.<br />

Umso schockierter war die Gesamtpartei am Wahlabend, als<br />

beim Zweitstimmenanteil von 4,6% für die NPD (absolut: 45.826)<br />

das Scheitern an der Fünf­Prozent­Hürde feststand. Verschiedene<br />

Kommentatoren aus der NPD versuchten zunächst, die Wahlniederlage<br />

auf äußere Umstände wie die Tsunami­ und Nuklear­<br />

katastrophe in Fukushima am 11. März <strong>2011</strong> zurückzuführen. In<br />

der Debatte um die Wahlniederlage in Sachsen­Anhalt rückten<br />

jedoch rasch parteiinterne Erklärungsfaktoren in den Vordergrund<br />

wie mangelhafte Professionalität, unzureichende Strukturen in<br />

der Fläche, Defizite in der zielgruppenorientierten Themenset­<br />

zung oder ineffizienter Ressourceneinsatz. Die Landtagswahl in<br />

Sachsen­Anhalt war somit Ausgangspunkt für eine sich über das<br />

gesamte Jahr <strong>2011</strong> hinziehende Strategiedebatte.<br />

32 Junge Freiheit Nr. 11/<strong>2011</strong>, 11. März <strong>2011</strong>, S. 4.

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