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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

binden. Rechts extremistische Musik hat damit nicht nur für die<br />

Entwicklung und den Zusammenhalt der nur lose organisierten<br />

subkulturell geprägten rechtsextremistischen Szene eine besondere<br />

Bedeutung. Auch Neo nazis und die „Nationaldemokratische<br />

Partei Deutschlands“ (NPD) nutzen diese Wirkung für propagandistische<br />

Zwecke. So produzierten sowohl die neonazistische<br />

Szene als auch die NPD <strong>2011</strong> wieder rechtsextremistische Musik­<br />

CDs und verteilten diese kostenlos vor wiegend an Jugendliche.<br />

Darüber hinaus gehörten auch Auftritte rechtsextremistischer<br />

Musikgruppen und Liedermacher bei zahlrei chen von der NPD<br />

organisierten Veranstaltungen zum festen Pro gramm.<br />

Rechtsextremistische Konzerte dienen als Treffpunkte für Szeneangehörige.<br />

Sie ermöglichen das ungestörte Ausleben ihrer<br />

rechts extremistischen Gesinnung und dienen auch der überregionalen<br />

Kontaktpflege, fördern mithin das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und die Vernetzung der Szene.<br />

Der bereits seit einigen Jahren zu verzeichnende Wandel innerhalb<br />

der rechtsextremistischen Musikszene setzte sich <strong>2011</strong> fort.<br />

Mit der Öffnung für andere Musikstile entwickelt sich ein breiteres<br />

Spektrum, mit dem auch Jugendliche angesprochen werden,<br />

die traditi onelle Skinhead­Musik oder „Rechtsrock“ nicht bevorzugen.<br />

In den letzten Jahren hat sich die Musikrichtung <strong>des</strong> „National<br />

Socia list Hardcore“ bzw. „National Socialist Hatecore“ (NSHC)<br />

in der rechtsextremistischen Musikszene etabliert. Hierfür interessieren<br />

sich insbesondere jüngere Szeneangehörige, die das<br />

moderne Erschei nungsbild der Protagonisten und das Aufgreifen<br />

aktueller Themen – wie etwa Globalisierung und Umweltschutz –<br />

oftmals zeitgemäßer fin den als Musik und Outfit der klassischen<br />

rechtsextremistischen Skin head­Bewegung. Der Schwerpunkt<br />

dieser Musikrichtung liegt auch weiterhin im Osten Deutschlands.<br />

Die Anpassungsfähigkeit und Wandelbarkeit der rechtsextremistischen<br />

Musik zeigt sich auch im Aufgreifen der Musikrichtung<br />

Hip­Hop. Dieser für die rechtsextremistische Musikszene bislang<br />

untypische und dort aufgrund seiner afroamerikanischen Herkunft<br />

umstrittene Stil wurde <strong>2011</strong> auch von einigen deutschen<br />

rechtsextremistischen Musikern adaptiert. Innerhalb der Szene<br />

stieß dies auf unterschiedliche Reaktionen. Bislang wird diese<br />

Wandel der rechtsextremistischen<br />

Musikszene setzt<br />

sich fort<br />

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