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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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ISLAMISMUS/ISLAMISTISCHER TERRORISMUS<br />

von deutschsprachigen Homepages sowie zahlreiche Videos, z.B.<br />

auf YouTube, vermittelt. Salafistische Propaganda wird auch über<br />

Vorträge salafistischer Prediger (sogenannte Islamseminare) verbreitet,<br />

über bun<strong>des</strong>weit organisierte Islam­Infostände, die Verteilung<br />

von Broschüren und Flugblättern sowie Publikationen und<br />

Übersetzungen salafistischer Grundlagenwerke.<br />

Salafistische Netzwerke organisieren zudem Pilger­ und Sprachreisen.<br />

Salafistische Bestrebungen unterteilen sich in eine politische und<br />

eine „jihadistische“ Strömung. „Jihadistische“ wie auch politische<br />

Salafisten rezipieren die Ideen derselben Autoritäten und Vordenker.<br />

Sowohl die ideologischen Grundlagen wie auch die angestrebten<br />

politischen und gesellschaftlichen Ziele sind bei beiden<br />

Gruppen gleich. Sie unterscheiden sich vor allem in der Wahl der<br />

Mittel.<br />

Vertreter <strong>des</strong> politischen Salafismus stützen sich auf intensive<br />

Propagandatätigkeit – die sogenannte Da’wa (Ruf zum Islam/<br />

Missionierung) –, um politischen und gesellschaftlichen Einfluss<br />

zu gewinnen. Anhänger <strong>des</strong> „jihadistischen“ Salafismus hingegen<br />

wollen ihre Ziele durch Gewaltanwendung realisieren.<br />

Die Übergänge zwischen beiden Strömungen sind – wie Auswertungen<br />

von Radikalisierungsverläufen gezeigt haben – fließend.<br />

Die Mehrzahl der salafistischen Einrichtungen in Deutschland<br />

ist dem Phänomenbereich <strong>des</strong> politischen Salafismus zuzuordnen,<br />

u.a. der inzwischen aufgelöste Verein „Einladung zum<br />

Paradies e.V.“ (EZP).<br />

Eine einflussreiche Propagandaplattform salafistischer Ideologie<br />

war bis zu seiner Auflösung der Verein EZP.<br />

Der Verein hat seit seiner Gründung im Jahr 2006 durch eine<br />

zunehmende Kooperation mit salafistischen Predigern, durch<br />

die Veranstaltung von Islamseminaren, den Druck und Verkauf<br />

salafistischer Literatur und eine bedeutende Internetpräsenz ein<br />

breites Netzwerk rund um den Verein installiert, das vor allem<br />

auf junge Muslime Anziehungskraft ausübte und radikalisierungsfördernd<br />

wirkte. Es bestand der konkrete Verdacht, dass sich<br />

Politischer und<br />

„jihadistischer“<br />

Salafismus<br />

„Einladung zum<br />

Paradies e.V.“ (EZP)<br />

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