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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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72<br />

Gewaltbereitschaft<br />

Rechts-Links-<br />

Auseinandersetzungen<br />

Gewalttätige<br />

Auseinandersetzung<br />

mit dem politischen<br />

Gegner<br />

RECHTSEXTREMISMUS<br />

Die neonazistische Szene ist durch eine grundsätzliche Bereit-<br />

schaft zur Gewaltausübung gekennzeichnet, um damit ihre politischen<br />

Ziele durchzusetzen. Sie basiert auf der ideologischen<br />

Orientierung am historischen Nationalsozialismus, der Affinität<br />

zu Waffen und dem Militarismus. Vor allem bei internen Treffen<br />

oder in der vermeintlichen Anonymität <strong>des</strong> Internets kommt es<br />

zu gewaltbefürwortenden Äußerungen. Darüber hinaus be gingen<br />

Angehörige der neonazistischen Szene politisch motivierte<br />

Gewalttaten, die zumeist entweder fremdenfeindlich motiviert<br />

waren oder sich gegen politische Gegner richteten.<br />

Die Zahl der registrierten rechtsextremistisch motivierten<br />

Gewalttaten gegen Linksextremisten oder vermeintliche Linksextremisten<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war rückläufig. Es besteht aber dennoch<br />

weiterhin ein hohes Aggressionspotenzial, wenn Rechts- und<br />

Linksextremisten aufeinandertreffen. In Teilen der neonazistischen<br />

Szene ist die Hemmschwelle für körperliche Gewalt oder<br />

den Einsatz gemeingefährlicher Mittel gesunken.<br />

Überwiegend erfolgen Auseinandersetzungen zwischen der rechts-<br />

und linksextremistischen Szene in Form gegenseitiger verbaler<br />

Attacken, „Outing-Aktionen“, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.<br />

Vereinzelt werden auch Brandstiftungen an Fahrzeugen<br />

von Szeneangehörigen sowie an Szeneobjekten festgestellt.<br />

Im Verlauf rechtsextremistischer Demonstrationen sind nur vereinzelt<br />

Gewalttaten durch Rechtsextremisten zu verzeichnen. Die<br />

konsequente Trennung von Demonstranten und Gegendemonstranten<br />

im Rahmen der polizeilichen Einsätze sowie die meist<br />

deutlich höhere Zahl der Gegendemonstranten halten Rechtsextremisten<br />

von gewalttätigen Aktionen ab. Straftaten werden<br />

vielmehr bei der An- und Abreise zu Veranstaltungen bzw. im<br />

Zusammenhang mit Spontandemonstrationen verübt.<br />

Am 19. Februar <strong>2011</strong> begingen im Umfeld rechtsextremistischer<br />

Veranstaltungen anlässlich <strong>des</strong> Jahrestages der Bombardierung<br />

der Stadt Dresden (Sachsen) im Zweiten Weltkrieg etwa 150 Personen<br />

aus der neonazistischen Szene einen Überfall auf das dortige<br />

alternative Wohnprojekt „Praxis“. Sie griffen das Objekt mit Steinen<br />

und Fahnenstangen an. Die gegen die Neonazis eingeleiteten<br />

Ermittlungen wegen besonders schweren Landfriedensbruchs<br />

dauern noch an.

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