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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

Musik anbieten und verbreiten. Die zunehmende Nutzung <strong>des</strong><br />

Internets als Verkaufsplattform erleichtert die Gründung von<br />

Internet­Vertrieben. Dabei herrscht eine hohe Fluktuation mit<br />

häufigen Neugründungen, Geschäftsaufgaben und ­übernahmen;<br />

langjährige Unternehmen bilden die Ausnahme.<br />

Neben Vertrieben bieten zunehmend auch Einzelpersonen, die<br />

oft unter wechselnden Pseudonymen per E­Mail und über einschlägige<br />

Internetforen (z.B. im Händlerbereich <strong>des</strong> rechtsextremistischen<br />

„Thiazi­Forums“) agieren, Tonträger zum Verkauf an.<br />

Hier werden im Schutz der Anonymität z.T. auch indizierte bzw.<br />

strafrechtlich relevante Tonträger offeriert. Anders als ausländische<br />

Produzenten und Anbieter achten die in Deutschland ansässigen<br />

etablierten Produzenten und Vertriebe jedoch überwiegend darauf,<br />

ausschließlich strafrechtlich nicht relevante Produkte anzubieten.<br />

Da Liedtexte und Cover von neuen Tonträgern vor Veröffentlichung<br />

häufig von szenenahen Anwälten auf straf­ und jugendschutzrechtliche<br />

Unbedenklichkeit hin geprüft werden, fanden<br />

im Jahr <strong>2011</strong> deutlich weniger Exekutivmaßnahmen und Sicherstellungen<br />

von strafbaren Tonträgern statt als im Vorjahr.<br />

Fortgesetzt hat sich auch der Trend der letzten Jahre, durch ein<br />

immer umfangreicheres Sortiment einen größeren Kundenkreis<br />

zu gewinnen. Dabei werden insbesondere Textilien ohne bzw.<br />

ohne direkt erkennbare rechtsextremistische Bezüge angeboten.<br />

Hiermit sollen auch Käufer außerhalb der rechtsextremistischen<br />

Szene angesprochen werden. Es wird gezielt auf Modebewusstsein<br />

und Abgrenzungswunsch diverser Jugendszenen gesetzt.<br />

Tonträger mit rechtsextremistischer Black Metal­Musik werden<br />

nicht nur durch spezielle NSBM­Vertriebe in Umlauf gebracht,<br />

sondern auch von Anbietern aus dem Skinhead­ oder Hatecore­Musikbereich.<br />

Bei den Verantwortlichen der NSBM­Vertriebe<br />

handelt es sich zunehmend um Mitglieder aktiver NSBM­<br />

Bands, die über eigene Internet­Vertriebe nicht nur ihre CDs,<br />

sondern auch Textilien, Logopatches und einschlägige Fanzines<br />

aus dem Black Metal­Bereich anbieten. In diesem Zusammenhang<br />

wurde der Betreiber <strong>des</strong> NSBM­Vertriebs „M.O.D. – Merchant<br />

of Death“ aus Berlin in einem seit Februar <strong>2011</strong> rechtskräftigen<br />

Urteil wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger<br />

Weniger Exekutivmaßnahmen<br />

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