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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

sondern auch versucht, <strong>des</strong>sen Charakter insgesamt umzudeu­<br />

ten. Beispielhaft für dieses Vorgehen war eine Artikelserie der<br />

rechtsextremistischen Publizistin Ursula Haverbeck­Wetzel im<br />

Parteiorgan „Deutsche Stimme“ zu den Anfängen der Ökologiebewegung.<br />

Es ging der Autorin nicht nur darum, den aus ihrer Sicht<br />

verantwortungsbewussten Umweltansatz im Nationalsozialismus<br />

zu betonen. Das NS­Regime sei vielmehr als Ganzes viel stärker<br />

auf das Gesamtwohl ausgerichtet gewesen als gegenwärtige<br />

Demokratien:<br />

„Die Autorin kann nur wiederholen, was sich bei einer ersten Buchbesprechung<br />

<strong>des</strong> 2002 (…) vorgelegten Buches im Vergleich zu unserer<br />

heutigen Situation ergab: ‚Wir könnten sagen: Der Diktatur eines<br />

am Volkswohl orientierten Führerstaates steht die Diktatur einer am<br />

Konzerngewinn orientierten Demokratie gegenüber.‘“<br />

(„Deutsche Stimme“ Nr. 9/<strong>2011</strong>, September <strong>2011</strong>, S. 22)<br />

Der bayerische NPD­Funktionär Axel Michaelis machte für die<br />

gescheiterte Bewerbung Münchens um die olympischen Winterspiele<br />

2018 den aus seiner Sicht untauglichen Versuch verantwortlich,<br />

die eigene Vergangenheit „verdrängt, verleugnet oder<br />

verfälscht“ darzustellen. Mit keinem Wort seien etwa die erfolgreichen<br />

Winterspiele von Garmisch­Partenkirchen im Jahre 1936<br />

– also zur Zeit der Hitler­Diktatur – erwähnt worden. 27 Anlässlich<br />

<strong>des</strong> 1. Mai <strong>2011</strong> betonte das Berliner NPD­Vorstandsmitglied Josef<br />

Graf, die Einführung dieses Feiertags im Jahre 1933 verdeutliche<br />

die hohe Anerkennung <strong>des</strong> „Arbeiterstan<strong>des</strong>“ im Dritten Reich.<br />

In einer für die Partei üblichen revisionistischen Umdeutung<br />

behauptete Graf, der Erfolg <strong>des</strong> deutschen Sozial­ und Wirt­<br />

schaftskonzepts sei Ursache der beiden gegen das Deutsche Reich<br />

geführten Weltkriege gewesen:<br />

„Zweimal entfachten im vergangenen Jahrhundert die Plutokratien<br />

<strong>des</strong> Westens einen Weltbrand ungeheuren Ausmaßes, und zweimal<br />

musste der deutsche Soldat der Weltkriege gegen deren religiös<br />

verbrämte Gottlosigkeit und Geldgier antreten, um den Sozialstaat<br />

kontinentaleuropäischer Prägung gegen die Auffassung <strong>des</strong><br />

27 „Deutsche Stimme“ Nr. 8/<strong>2011</strong>, August <strong>2011</strong>, S. 5.<br />

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