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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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76<br />

RECHTSEXTREMISMUS<br />

für eine wirkliche „Volksherrschaft“ fehle. 6 Die beiden ebenfalls<br />

dem NPD­Bun<strong>des</strong>vorstand angehörenden Eckart Bräuniger und<br />

Karl Richter stellten in einem Beitrag mit dem programmatischen<br />

Titel „Ja zu Deutschland – ja zum Reich!“ heraus, die Kanzlerschaft<br />

Otto von Bismarcks habe das damalige Deutschland nicht nur<br />

zu einem „gefestigten Machtstaat“ gewandelt, sondern wegen<br />

der eingeleiteten Sozialreformen die Voraussetzungen für einen<br />

fundierten „Gemeinschaftsstaat“ gelegt. Es sei aber der „‚Volksgemeinschaft‘<br />

der dreißiger und vierziger Jahre vorbehalten“<br />

geblieben, das sozialpolitische Erbe Bismarcks zu vollenden. Die<br />

nationalsozialistische Epoche scheint also für die NPD in der<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Gedankens der „Volksgemeinschaft“ weiterhin<br />

Vorbildcharakter zu haben. 7 Die für die NPD alles überragende<br />

Bedeutung einer unbedingt zu erhaltenden „Volkssubstanz“ wird<br />

im aktuellen Parteiprogramm durch die Aussage „Integration<br />

ist Völkermord“ dramatisch zugespitzt. 8 Ausgehend von diesen<br />

völkischen Prämissen erhebt die NPD beispielsweise für den Bildungsbereich<br />

die rigorose Forderung, deutsche und ausländische<br />

Schüler möglichst konsequent zu trennen. Diese Forderung der<br />

NPD fand sich nahezu durchgehend in ihren Landtagswahlprogrammen<br />

<strong>2011</strong>. Bei den insgesamt sieben Landtagswahlen<br />

verzichtete lediglich die NPD Rheinland­Pfalz darauf, einen entsprechenden<br />

Programmpunkt zu formulieren. 9 Nur die ethnische<br />

Homogenität gewährleistet aus Sicht der NPD sowohl für<br />

das Volk insgesamt als auch für den Einzelnen Schutz gegen die<br />

Macht <strong>des</strong> „Großkapitals“, weshalb die fortschreitende Zerstörung<br />

der „völkischen Substanz“ das „größtmögliche Verbrechen“<br />

darstelle und „das deutsche Volk“ unmittelbar in seinen Rechten<br />

verletze. „Multikulti“ sei folglich der eigentliche Nährboden für<br />

„Irre“ wie den norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik.<br />

Das Berliner NPD­Vorstands mitglied Jan Sturm äußerte dazu:<br />

„Anders B. ist zwar ein durchgeknallter Mörder, aber eines hatte<br />

er begriffen: Der größte Feind, den wir haben, sind nicht die Mos-<br />

lems – sie nutzen nur, die ihnen gebotenen, Möglichkeiten. Der<br />

6 Homepage „DS­Aktuell“ (23. Oktober <strong>2011</strong>).<br />

7 „Deutsche Stimme“ Nr. 2/<strong>2011</strong>, Februar <strong>2011</strong>, S. 22.<br />

8 NPD­Parteiprogramm 2010, S. 13.<br />

9 NPD­Parteiprogramm 2010, S. 17; Lan<strong>des</strong>wahlprogramme Hamburg, S. 10; Sachsen­<br />

Anhalt, S. 20; Baden­Württemberg, S. 17; Bremen, S. 13; Mecklenburg­Vorpommern,<br />

S. 5; Berlin, S. 26.

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