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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

Finanzlage nicht allein vom Aufschwung abhängt: Im Jahr 2012 entsprach der gesamtwirtschaftliche<br />

Auslastungsgrad ungefähr der konjunkturellen Normallage, sodass das ausgewiesene Defizit dem strukturellen –<br />

also dem um Konjunktureffekte und Sondereinflüsse bereinigten – Defizit entspricht. 177<br />

Trotz der aktuell zufriedenstellenden Haushaltslage steht die Finanzpolitik auf lange Sicht vor großen<br />

Herausforderungen. Denn es gilt zum einen, die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse einzuhalten und<br />

den zuletzt im reformierten europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt festgeschriebenen und mit dem<br />

Fiskalpakt 178 bekräftigten Zielwert der Staatsverschuldung von 60 Prozent zu erreichen, was ausgehend von dem<br />

Schuldenstand <strong>des</strong> Jahres 2011 (81,2 Prozent) anhaltende Budgetdisziplin erfordern wird. Zum anderen aber<br />

kommen auf die öffentlichen Haushalte möglicherweise infolge der demografischen Entwicklung hohe<br />

Belastungen zu. Im Folgenden werden diese beiden Herausforderungen genauer beleuchtet.<br />

4.2.1 Zur demografischen Entwicklung in Deutschland<br />

Im Jahr 2008 lebten in Deutschland rund 82 Millionen Personen. Nach der 12. Bevölkerungsvorausberechnung<br />

<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes dürfte die Bevölkerungszahl in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten<br />

kräftig schrumpfen. Das Ausmaß hängt allerdings von den zugrunde liegenden Annahmen ab. Daher<br />

unterscheidet das Statistische Bun<strong>des</strong>amt verschiedene Varianten. In der unteren Basisvariante („mittlere“<br />

Bevölkerung, Untergrenze) werden eine konstante Geburtenziffer von 1,4 Kindern je Frau und eine jährliche<br />

Nettozuwanderung von 100.000 Personen ab 2014 unterstellt. Die obere Basisvariante („mittlere“ Bevölkerung,<br />

Obergrenze) unterscheidet sich davon, indem davon ausgegangen wird, dass sich die jährliche<br />

Nettozuwanderung ab dem Jahr 2020 auf 200.000 Personen erhöht. In diesen Szenarien ergibt sich, dass im Jahr<br />

2060 nur noch zwischen 64,7 und 70,1 Millionen Personen in Deutschland leben werden (vgl. Abbildung 17).<br />

Ohne Zuwanderung würde sich die Bevölkerung bis 2060 noch viel stärker verringern. Ein Anstieg der<br />

Geburtenziffer auf 1,6 Kinder je Frau bei einer gleichzeitigen Erhöhung der Lebenserwartung könnte den<br />

Rückgang der Bevölkerungszahl dagegen deutlich verlangsamen. Die große Spanne zwischen den einzelnen<br />

Varianten spiegelt die hohe Unsicherheit einer Bevölkerungsvorausberechnung über einen derart langen<br />

Zeitraum wider.<br />

Abbildung 17: Die Entwicklung der Bevölkerungszahl von 1950 bis 2060. 179<br />

177<br />

Vgl. Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose (2012). Eurokrise dämpft Konjunktur – Stabilitätsrisiken bleiben<br />

hoch: 45.<br />

178<br />

„Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion“.<br />

179<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>des</strong>amt (2009). Bevölkerung Deutschlands bis 2060 – 12 koordinierte<br />

Bevölkerungsvorausberechnung. Wiesbaden: 12. Dargestellt sind die Untergrenze und die Obergrenze der<br />

Basisvariante.<br />

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