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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

Abbildung 42: Ungleichheit der Einkommensverteilung in Deutschland, den USA und der OECD, 1975 bis<br />

2010. 446<br />

Das durchschnittliche Einkommen der reichsten 10 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter war in<br />

Deutschland 2008 fast acht Mal so groß wie das der ärmsten 10 Prozent. Dies entspricht Werten von 7.400 Euro<br />

am unteren zu 57.300 Euro am oberen Ende. 447<br />

Betrachtet man die Armutsquote, liegt Deutschland im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern lediglich im<br />

Mittelfeld. Die Armutsrisikoquote stieg seit 1980 kontinuierlich an. Nach jüngsten Auswertungen hat sich die<br />

Armutsrisikoquote 2010 448 – zumin<strong>des</strong>t in Westdeutschland – aber erstmalig seit über zehn Jahren etwas<br />

verringert. Ob hiermit der Trend eines anhaltenden Anstiegs allerdings gebrochen ist, kann derzeit noch nicht<br />

beantwortet werden.<br />

Wichtig ist auch ein Blick auf die Spezifika der Armutsentwicklung in Deutschland: 449 Während das Armutsrisiko<br />

in Gesamtdeutschland zwischen 1991 und 2010 von 11 auf 14 Prozent gestiegen ist und damit elf Millionen<br />

Menschen unterhalb der Armutsschwelle leben müssen, ist die Risikoquote für ältere Menschen ab 75 Jahren<br />

sowie für Kinder und Jugendliche konstant überdurchschnittlich und insbesondere für Alleinerziehende am<br />

höchsten. Knapp die Hälfte der Alleinerziehenden mit zwei und mehr Kindern und eine Drittel mit einem Kind<br />

waren 2010 von Einkommensarmut betroffen.<br />

Betrachtet man die Verteilung <strong>des</strong> Volkseinkommens auf Löhne und Gewinne, so hat sich in den letzen<br />

Jahrzenten eine deutliche Verlagerung hin zu den Gewinneinkommen ergeben. Vergleicht man die Entwicklung<br />

der Netto-Lohnquote 450 mit der Netto-Gewinnquote, stellt man fest, dass die Netto-Lohnquote zwischen 1960 und<br />

1980 ein Niveau von zeitweise deutlich über 50 Prozent erreichte. Das Volkseinkommen hat sich demzufolge zur<br />

Hälfte aus Arbeitseinkommen zusammengesetzt. Nach der deutschen Vereinigung fiel die Lohnquote jedoch bis<br />

zum Jahr 2010 auf 43,7 Prozent. Spiegelbildlich stieg die Netto-Gewinnquote an und betrug im ersten Halbjahr<br />

2011 mehr als 31 Prozent.<br />

Vermögen<br />

446<br />

Quelle: Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (2011). Divided We Stand.<br />

447<br />

Vgl. Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (2011). Divided We Stand.<br />

448<br />

Anteil der Personen, die mit weniger als 60 Prozent <strong>des</strong> mittleren Haushaltsnettoeinkommens der<br />

Gesamtbevölkerung auskommen muss. 2010 lag die Armutsrisikoschwelle bei circa 990 Euro pro Monat.<br />

449<br />

Vgl. ebenfalls Goebel, Jan; Grabka, Markus M. (2011). Zunehmende Einkommensungleichheit und<br />

wachsen<strong>des</strong> Armutsrisiko während <strong>des</strong> letzten Jahrzehnts.<br />

450<br />

Verhältnis von Lohneinkommen (nach Abzug von Lohnsteuer und Sozialabgaben) zum Volkseinkommen.<br />

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