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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

Größenordnungen <strong>des</strong> Jahres 2011 ausgedrückt, bedeutet dies, dass der Primärsaldo am Ende <strong>des</strong><br />

Projektionszeitraums demografiebedingt um rund 7 Milliarden Euro höher liegen muss, der Schuldenberg aber<br />

dennoch um 180 Milliarden Euro weniger stark abgebaut sein wird als im Alternativszenario ohne<br />

Bevölkerungsrückgang. Diese Summen stellen zwar durchaus eine Herausforderung dar, die Größenordnung ist<br />

jedoch überschaubar, insbesondere im Verglich zu den im nachfolgenden Abschnitt diskutierten Lasten, die bei<br />

den Sozialversicherungen anfallen.<br />

Abbildung 19: Entwicklung <strong>des</strong> zur Einhaltung der Schuldenbremse erforderlichen Primärsaldos in<br />

unterschiedlichen Demografieszenarien. 188<br />

4.2.4 Herausforderungen für die Sozialversicherungen<br />

Von zentraler Bedeutung für eine zukunftsfähige Finanzpolitik ist die Frage, wie die finanzielle Stabilität der<br />

sozialen Sicherungssysteme bei einer alternden Bevölkerung gewährleistet werden kann. 189 Dies betrifft nicht<br />

nur die staatliche Alterssicherung (gesetzliche Rentenversicherung und Beamtenversorgung), sondern auch die<br />

gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung. Denn die öffentlichen Haushalte sehen<br />

sich umfassenden Zahlungsverpflichtungen aus den Sozialversicherungssystemen gegenüber, die aufgrund <strong>des</strong><br />

demografischen Wandels nicht ohne Weiteres aus diesen Systemen selbst finanziert werden können. Dies wirft<br />

die Frage auf, ob die Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte gewährleistet ist.<br />

Für die staatlichen Einnahmen ist zwar schwer abzusehen, ob die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung einen<br />

insgesamt positiven oder negativen Einfluss hat. 190 Die Ausgaben werden jedoch klar ansteigen. Denn es ist<br />

nicht nur zu erwarten, dass die Wohnbevölkerung von 81,9 Millionen Personen im Jahr 2008 auf 64,7 Millionen<br />

Personen im Jahr 2060 zurückgeht. Es ist vor allem damit zu rechnen, dass das durchschnittliche Alter steigt.<br />

Der Altersquotient, definiert als Bevölkerung im Alter über 65 Jahren je Bevölkerung im Alter von 15 bis 64<br />

Jahren, wird von 30,8 Prozent im Jahr 2008 auf 62,4 Prozent im Jahr 2060 ansteigen. Diese Zahlen<br />

verdeutlichen, dass sich vor allem die staatliche Alterssicherung enormen zukünftigen Belastungen<br />

gegenübersieht. Da diese im Wesentlichen umlage- und steuerfinanziert ist, schlagen deren<br />

Zahlungsverpflichtungen auf die öffentlichen Haushalte durch. 191 Die wirtschaftspolitische Herausforderung<br />

erscheint umso größer, als schon heute die Ausgaben für beide Versicherungen sehr hoch sind. Die<br />

188<br />

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis der Projektion <strong>des</strong> Sachverständigenrates zur Begutachtung der<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2011). Herausforderungen <strong>des</strong> demografischen Wandels.<br />

189<br />

Für eine ausführliche Diskussion vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung (2011). Herausforderungen <strong>des</strong> demografischen Wandels; sowie Wissenschaftlicher Beirat beim<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen (2002). Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik.<br />

190<br />

Vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2011).<br />

Herausforderungen <strong>des</strong> demografischen Wandels: Ziffern 254 ff.<br />

191<br />

Die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung erfolgt über Beiträge und Bun<strong>des</strong>zuschüsse. Die<br />

Ausgaben für die Beamtenversorgung erfolgen unmittelbar aus den Haushalten von Bund, Ländern und<br />

Kommunen.<br />

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