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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

4. Soziale und fiskalische Herausforderungen vor dem Hintergrund globaler und<br />

demografischer Veränderungen<br />

4.1. Demografie, Finanzpolitik und Sozialstaat<br />

4.1.1. Herausforderung Demografie<br />

Die demografische Entwicklung ist eine Herausforderung für die staatliche Finanzpolitik und den Sozialstaat.<br />

Der demografische Wandel wird aller Voraussicht nach zu tendenziell rückgängigen Wachstumsraten führen<br />

(siehe Kapitel 2.6 dieses Sondervotums). Gleichzeitig steigen aufgrund der alternden Gesellschaft die<br />

Anforderungen an den Sozialstaat. Die Veränderungen in der Altersstruktur der Gesellschaft der Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland hat zur Folge, dass die Zahl der erwerbsfähigen Personen in den kommenden Jahrzehnten in<br />

absoluten Zahlen sinken wird, während es mehr Seniorinnen und Senioren geben wird. Im Ergebnis steigt der<br />

Altenquotient, also das Verhältnis von Personen im Erwerbsalter (hierunter werden in der Regel alle von 20 bis<br />

unter 65 Jahren verstanden) zu Älteren (65 Jahre und älter) deutlich an. Die geringere Zahl von<br />

Erwerbspersonen führt bei unverändertem Steuer- und Abgabensystem zu geringer steigenden, aber dennoch<br />

wegen der zunehmenden Produktivität der Beschäftigten zu wachsenden Einnahmen <strong>des</strong> Staates (unter anderem<br />

Steuern und Sozialbeiträge). 461 Gleichzeitig führt die höhere Zahl von Personen im Rentenalter tendenziell zu<br />

höheren Ausgaben und zu einer Verschiebung der Ausgabenstruktur (unter anderem Anstieg der staatlichen<br />

Ausgaben in der Renten- und Krankenversicherung).<br />

Das Statistische Bun<strong>des</strong>amt legt regelmäßig Berechnungen der Entwicklung der deutschen Bevölkerungszahl in<br />

den kommenden Jahrzehnten vor, die auf verschiedenen Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, zum Anstieg der<br />

Lebenserwartung und zur Zuwanderung beruhen. Die aktuellen Vorausberechnungen reichen bis zum Jahr<br />

2060. Das Statistische Bun<strong>des</strong>amt prognostiziert in einem „mittleren“ Szenario (Geburtenrate von 1,4 Kindern<br />

je Frau, Anstieg der Lebenserwartung bei Jungen um acht und bei Mädchen um sieben Jahre bis 2060), dass die<br />

deutsche Bevölkerung von heute 82 Millionen Menschen je nach Höhe der Zuwanderung (per Saldo 100.000<br />

oder 200.000 pro Jahr) auf 65 bis 70 Millionen Menschen im Jahr 2060 schrumpfen kann. 462<br />

461<br />

Auch der Sachverständigenrat geht davon aus, dass die Zunahme der Staatseinnahmen zukünftig zwar<br />

geringer wird, „[…] im Vergleich zu der <strong>des</strong> Bruttoinlandsprodukts aber stabil bleiben“ wird.<br />

Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2011). Herausforderungen <strong>des</strong><br />

demografischen Wandels: 10. Vgl. ebenda: unter anderem 10 und 157.<br />

462<br />

Vgl. Statistisches Bun<strong>des</strong>amt (2009). Bevölkerung Deutschlands bis 2060.<br />

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