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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

Reales Bruttoinlandsprodukt<br />

Veränderungen gegenüber Vorjahren in v.H./10-Jahres-Durchschnitte<br />

*1960er-1980er: Westdeutschland<br />

Quelle für Grunddaten: Ameco-Datenbank; EU-15 bis 1980er Jahre: Sachverständigenrat (eigene Berechnungen)<br />

Abbildung 21: Wachstumsentwicklung in Deutschland und vergleichbaren Industrieländern.<br />

Ob es sich hierbei um eine Rückkehr zu einem historischen Wachstumsdurchschnitt von Industrienationen in der<br />

Größenordnung von 1 bis 2 Prozent handelt, stellt eine offene Frage dar. Denn auch niedrigere Wachstumsraten<br />

von konstant 1 bis 2 Prozent bedeuten immer noch eine exponentielle Steigerung <strong>des</strong> BIP mit laufend steigenden<br />

absoluten Zuwächsen. Wie die Entwicklung <strong>des</strong> BIP in Deutschland in der Vergangenheit aber zeigt (Abbildung<br />

22), hat das BIP dauerhaft lediglich mit konstanten jährlichen Zuwächsen zugenommen, also linear statt<br />

exponentiell: Die durchschnittlichen realen BIP-Zuwächse sind entsprechend konstant geblieben und schwanken<br />

konjunkturell bedingt beständig um den langfristigen Durchschnitt von rund 12 Milliarden Euro (in Preisen von<br />

1970). 258 Sollte sich das Wachstum <strong>des</strong> BIP auch in Zukunft so fortsetzen, also kein Trendbruch vom linearen<br />

zum exponentiellen Wachstum stattfinden, werden die Wachstumsraten sich nicht auf einem niedrigeren wie<br />

immer auch definierten „historischen“ Niveau „einpendeln“, sondern sukzessive weiter zurückgehen. 259<br />

258<br />

Der langfristige Durchschnitt der realen jährlichen BIP-Zuwächse im Zeitraum 1970 bis 2011 beträgt<br />

11,7 Milliarden Euro (in Preisen von 1970). Dieser Wert beschreibt die realen Zuwächse in den 1970er Jahren<br />

(Durchschnitt 11,9 Milliarden Euro pro Jahr) ebenso wie den der 2000er Jahre (wegen <strong>des</strong> Wachstumseinbruchs<br />

liegt der Durchschnitt in dieser jüngsten Dekade sogar bei nur 7,3 Milliarden Euro pro Jahr; ohne den<br />

historischen Wachstumseinbruch 2009 läge der Durchschnitt mit 11,5 Milliarden Euro pro Jahr fast exakt im<br />

langfristigen Durchschnitt).<br />

259<br />

John Maynard Keynes hatte bereits Anfang der 1940er Jahre langfristig sinkende Wachstumsraten<br />

prognostiziert. Vgl. hierzu unter anderem Keynes, John Maynard (1943). Das Langfristproblem der<br />

Vollbeschäftigung. In einer aktuellen Analyse bestätigen Banerji und Achuthan – allerdings ohne Bezug auf<br />

Keynes – die Keynes'sche Langfristprognose anhand der US-Entwicklung und einiger anderer Länder: Der<br />

Wachstumstrend verläuft negativ geneigt. Daraus schließen die Autoren, dass auch künftig – insbesondere auch<br />

in Europa – von einem geringen und weiter abnehmendem Wachstum auszugehen ist. Vgl. Banerji, Anirvan;<br />

Achuthan, Lakshman (2012). The Yo-Yo Years.<br />

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