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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

dies gilt nicht nur zwischen den Stakeholdern (zum Beispiel zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und<br />

Kapitalgebern), sondern auch im nationalen und internationalen Kontext, da mitunter divergierende Interessen<br />

vorliegen.<br />

Um langfristig Wohlstand zu erreichen, sind nachhaltige Wirtschaftskonzepte erforderlich. Die Transparenz und<br />

Verantwortung gegenüber den Anspruchsgruppen gehört dazu. Die Gesellschaft muss dabei mit- und ihre<br />

Bedenken müssen ernst genommen werden. Dabei dient es der Transparenz der Unternehmen, wenn sie einen<br />

ernsthaften und ausführlichen Dialog mit der Gesellschaft führen und anhand belastbarer Indikatoren über ihr<br />

Engagement berichten. Mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex liegt bereits ein Instrument zur freiwilligen<br />

Darstellung der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen vor. Er ist neben privatwirtschaftlichen Initiativen<br />

wie der Global-Reporting-Initiative oder dem Indikatorenkatalog (KPI) für ESG-Risiken der Deutschen<br />

Vereinigung der Finanzanalysten (DVFA) ein Ansatz, um gegenüber Stakeholdern wie zum Beispiel dem<br />

Kapitalmarkt Nachhaltigkeitskriterien zu kommunizieren und diese für Anleger entscheidungsrelevant zu<br />

machen.<br />

Hier wäre es möglich, in einem Top-Down-und-Bottom-up-Ansatz die Unternehmensindikatoren auf der<br />

Mikroebene mit den volkswirtschaftlichen Indikatoren auf der Makroebene abzustimmen. Beispielhaft setzen<br />

sich Unternehmen zunehmend Ziele zur Beteiligung von Frauen in Führungsgremien. Solche Initiativen sollten<br />

auf politischer Ebene in die Überlegungen zu Frauenquoten einbezogen werden. Hier sind vertiefende Aussagen<br />

der Projektgruppen der Enquete.Kommission zu nachhaltig gestaltender Ordnungspolitik und zu nachhaltigen<br />

Lebensstilen erforderlich.<br />

3.4.3 Schlussbemerkungen<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Unternehmen als wichtige Träger <strong>des</strong> Wirtschaftswachstums<br />

mitverantwortlich für die Entwicklung von Wohlstand und Lebensqualität in unserer Gesellschaft sind.<br />

Damit sie dieser entscheidenden Rolle angemessen gerecht werden können, muss der Markt durch das Setzen<br />

von Rahmenbedingungen auch auf globaler Ebene so gestaltet werden, dass die Marktteilnehmer nach den<br />

besten Lösungen suchen.<br />

Zu diesen Rahmenbedingungen können (befristete) Anreize ebenso gehören wie Grenzwerte, Produkt- und<br />

Prozessstandards oder das Setzen sozialer Rahmenbedingungen, die die Innovationstätigkeit und<br />

Zukunftsfähigkeit von Unternehmen unterstützend flankieren. Dabei gibt es unterschiedliche Auffassungen<br />

darüber, ob der Staat eine Vorreiterrolle einnehmen oder ob ein globales „level playing field“ hergestellt werden<br />

soll. Kasten 1 bietet eine kurze Erklärung der beiden Begriffe.<br />

Kasten 1: „Level playing field“ oder „nationale Vorreiterrolle“ bei Regelungen mit Auswirkung auf die<br />

wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit?<br />

Im Hinblick auf eine gesetzliche Regulierung stellt sich die Frage, wie die Wettbewerbsfähigkeit der nationalen<br />

Wirtschaft am besten zu erhalten ist: Ist ein „level playing field“ der Akteure notwendig, oder soll ein Staat oder<br />

eine Region mittels ordnungspolitischer Maßnahmen zum Vorreiter werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

nationalen Wirtschaft zu erhalten?<br />

Die Einhaltung eines „level playing field“ bedeutet, dass für alle Marktteilnehmer die gleichen<br />

Rahmenbedingungen gelten. Hierbei wird argumentiert, dass die Sicherstellung einheitlicher wettbewerblicher<br />

Rahmenbedingungen eine wesentliche Grundlage darstellt, um eine nachhaltige Wirtschaftsweise im Einklang<br />

mit der Wettbewerbsfähigkeit zu befördern. Denn im Vordergrund steht bei dieser Sichtweise der Abbau von<br />

Wettbewerbsverzerrungen, die zum Beispiel durch Subventionen oder auch durch im Staatsbesitz befindliche<br />

Unternehmen zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen führen. Wettbewerbsbedingungen, die zu mehr<br />

Wettbewerb beitragen, umfassen dabei beispielsweise den freien und fairen Handel zwischen den<br />

Vertragsparteien, weltweit offene Gütermärkte sowie die Abschaffung von speziellen Zöllen, flexible<br />

Beschäftigungsbedingungen und die Sicherstellung eines rechtlichen Umfelds für Unternehmen, welches mit den<br />

Regeln <strong>des</strong> freien Wettbewerbs vereinbar ist.<br />

Die Übernahme einer Vorreiterrolle beruht auf den Annahmen, dass ein ordnungspolitischer Rahmen<br />

Verlässlichkeit für alle Marktteilnehmer sowie eine ethische Verantwortung schafft. Es wird argumentiert, dass<br />

dadurch die Wirtschaft zu mehr Innovationen in neuen Gebieten angespornt und eine Pionierrolle eingenommen<br />

wird, die die eigene Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Anderen Staaten wird signalisiert, dass eine<br />

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