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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil C: Projektgruppe 2<br />

Die Enquete-Kommission empfiehlt, bei dieser Suche die Vielzahl von bestehenden Beiräten,<br />

Sachverständigenräten und Regierungsberichten als Reservoir möglicher Arrangements zu nutzen. So sollte sie<br />

zum Zwecke der Berichterstattung über die ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit und deren Diskussion und<br />

Bewertung insbesondere auf den Sachverständigenrat für Umweltfragen zurückgreifen. Die Option der<br />

zusätzlichen Schaffung von weiteren Beratungsinstitutionen, etwa eines „Bun<strong>des</strong>instituts für Fortschritt“ oder<br />

eines „Sachverständigenrates für Wohlstand und Lebensqualität“, wie es von den Experten <strong>des</strong> „Zukunftsdialogs<br />

der Bun<strong>des</strong>kanzlerin“ empfohlen wird, 715, dürfte hingegen nicht zur Transparenz beitragen, sondern lediglich<br />

unnötige und kostenintensive Doppelarbeit verursachen, und ist daher skeptisch zu beurteilen.<br />

An dieser Stelle soll der Bun<strong>des</strong>regierung der bei ihrer Entscheidung anstehenden Überprüfung der<br />

Sachverständigen- und Beratungslandschaft im Bereich der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit nicht<br />

vorgegriffen werden. Insbesondere kann hier kein vollständiger Überblick über alle relevanten<br />

Beratungsgremien im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit und sozialer Themen gegeben werden. Aber<br />

genau diese Unübersichtlichkeit mag eines der Probleme für ihre bescheidene Wirkmächtigkeit in der<br />

öffentlichen Debatte darstellen. Wir nennen lediglich für die hier behandelte Fragestellung offenkundig<br />

einschlägige Gremien.<br />

Der „Sachverständigenrat für Umweltfragen“ beschäftigt sich unter anderem mit Problemen der ökologischen<br />

Nachhaltigkeit. Er erstellt neben Sondergutachten alle vier Jahre einen Bericht. Seine Handlungsempfehlungen<br />

richten sich an die Bun<strong>des</strong>regierung, Länder, Kommunen, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Von den hier genannten<br />

Beratungsgremien dürfte er am ehesten dazu geeignet sein, die Arbeiten <strong>des</strong> Sachverständigenrates zur<br />

Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu diesem Themenkomplex komplementär zu ergänzen.<br />

Der „Rat für nachhaltige Entwicklung“, angesiedelt beim Bun<strong>des</strong>kanzleramt, ist zwar kein wissenschaftlicher<br />

Beirat, er erarbeitet aber eigeninitiativ Beiträge zur Fortentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie, veröffentlicht<br />

Stellungnahmen und organisiert den gesellschaftlichen Dialog zur Nachhaltigkeit.<br />

Der „Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung“ <strong>des</strong> Deutschen <strong>Bun<strong>des</strong>tag</strong>es (PBNE) begleitet seit<br />

dem Jahr 2004 die Arbeit der Bun<strong>des</strong>regierung. Er gibt im Konsens aller Fraktionen im <strong>Bun<strong>des</strong>tag</strong><br />

Empfehlungen zur nationalen wie europäischen Nachhaltigkeitsstrategie, positioniert sich interfraktionell zu<br />

expliziten Themen insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretärsausschuss für nachhaltige<br />

Entwicklung. Er bewertet die Nachhaltigkeitsprüfung der Bun<strong>des</strong>regierung und unterstützt den gesellschaftlichen<br />

Dialog zur Nachhaltigkeit.<br />

Unmittelbar bei der Bun<strong>des</strong>regierung sind sowohl die „Berichterstattung zur nachhaltigen Entwicklung“, die<br />

einmal pro Legislaturperiode umfassende Fortschrittsberichte mit 38 Indikatoren vorlegt, als auch der<br />

„Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung“ angesiedelt, der die Nachhaltigkeitsstrategie für die<br />

Bun<strong>des</strong>regierung steuert.<br />

Nicht zu vergessen sind auch einschlägige Regierungs- und Sachverständigenberichte, die dem öffentlichen<br />

Diskurs dienen. Zu nennen sind insbesondere der „Armuts- und Reichtumsbericht“ (BMAS), der „Kinder- und<br />

Jugendbericht“ (BMFSFJ), der „Familienbericht“ (BMFSFJ), der „Altenbericht“ (BMFSFJ) und der „Wohngeldund<br />

Mietenbericht“ (BMVBS). Es ist nach Überzeugung der Enquete-Kommission sinnvoll, zu Beginn der<br />

kommenden Legislaturperiode zu prüfen, ob dabei statt<strong>des</strong>sen nicht ebenfalls ein Widerspiel von durch<br />

unabhängige Sachverständige erstellten Berichten und darauf antwortenden Stellungnahmen seitens der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung etabliert werden sollte, um durch die dabei gewonnene Transparenz den öffentlichen Diskurs<br />

zu den jeweiligen Themen zu befruchten und gleichzeitig dazu beizutragen, die öffentliche Diskussion <strong>des</strong><br />

„Indikatorentableaus“ sicherzustellen.<br />

715<br />

Bun<strong>des</strong>kanzleramt (2012). Dialog über Deutschlands Zukunft – Ergebnisbericht <strong>des</strong> Expertendialogs der<br />

Bun<strong>des</strong>kanzlerin 2011/2012: 319, 322 und 336 - 338. Internetseite [Stand 3.1.2013]. Tiemann, Heinrich;<br />

Wagner, Gert G. (2012) schlagen zwar konkret auch die Schaffung eines zusätzlichen Sachverständigenrates vor,<br />

eines „Sachverständigenrates für nachhaltige Lebensqualität“. Sie verbinden dies aber ausdrücklich mit dem Rat<br />

an die Bun<strong>des</strong>regierung, ihre gesamte Beratungsstruktur zu prüfen und zu überarbeiten; vgl. auch bereits Krupp,<br />

Hans-Jürgen; Zapf, Wolfgang (2011). Zur Rolle alternativer Wohlstandsindikatoren bei der Begutachtung der<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.<br />

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