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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Prozent<br />

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil C: Projektgruppe 2<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

Bruttoschuldenstand <strong>des</strong> Staates in % <strong>des</strong> BIP<br />

1994<br />

1995<br />

Abbildung 56: Bruttoschuldenstand <strong>des</strong> Staates in Prozent <strong>des</strong> BIP. 606<br />

Ergänzung: Fiskalische Nachhaltigkeitslücke/Tragfähigkeitslücke<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

Die Schuldenstandsquote bildet die aktuelle Situation der öffentlichen Haushalte ab. Darüber hinaus trifft der<br />

Staat regelmäßig Entscheidungen, die auch Auswirkungen auf zukünftige Haushalte haben. Bedingt durch die<br />

demografische Entwicklung können sich diese Entscheidungen finanziell sowohl positiv als auch negativ<br />

auswirken: So dürften etwa vor dem Hintergrund <strong>des</strong> demografischen Wandels bereits getroffene<br />

Leistungsversprechen in den Sozialversicherungssystemen zukünftige Haushalte eher belasten, gleichzeitig<br />

können beispielsweise sinkende Ausgaben für das Kindergeld in Zukunft für eine Entlastung sorgen.<br />

Die fiskalische Nachhaltigkeitslücke beschreibt den potenziellen Gesamt-Konsolidierungsbedarf (in Prozent <strong>des</strong><br />

BIP) zwischen Einnahmen und Ausgaben der öffentlichen Hand heute und für die Zukunft. Aktuell liegt die<br />

Tragfähigkeitslücke bei 1,4 Prozentpunkten (siehe Abbildung 57), das heißt, die Rücklagenbildung der<br />

öffentlichen Hand müsste 1,4 Prozent <strong>des</strong> jährlichen BIP betragen, um bei gleichbleibenden Abgaben und<br />

gleichbleibender Steuerlast das derzeitige Leistungsniveau auch für die Zukunft finanzieren zu können. Der<br />

Indikator ist zum einen <strong>des</strong>halb eine sinnvolle Ergänzung zur Schuldenstandsquote, da er eine Perspektive für<br />

die Zukunft gibt. So können sich zum Beispiel zwei Volkswirtschaften trotz ähnlichem Schuldenstand durch die<br />

Systematik ihrer sozialen Sicherungssysteme und ihre demografische Situation in Zukunft sehr unterschiedlich<br />

entwickeln. Vor allem aber schafft die Tragfähigkeitslücke auf quantifizierbare Art und Weise Klarheit über<br />

verdeckte finanzielle Gefahren.<br />

Konkret werden bei der Tragfähigkeitsanalyse die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung, der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung, der anderen Zweige der Sozialversicherung sowie die Beamtenversorgung,<br />

die staatlichen Bildungsausgaben und der Familienleistungsausgleich betrachtet. Aus den Ergebnissen werden<br />

unter anderem Projektionen für den gesamtstaatlichen Schuldenstand abgeleitet und Indikatoren für die<br />

langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen entwickelt. Ein Vorschlag, als „Gegenbuchung“ zur<br />

fiskalischen Nachhaltigkeitslücke die Relation <strong>des</strong> Vermögens zum BIP aufzunehmen, findet keine Mehrheit.<br />

Die Enquete-Kommission hat sich entschieden, die fiskalische Nachhaltigkeitslücke anhand <strong>des</strong> Indikators S2 zu<br />

erheben, der von der Europäischen Kommission in ihren Berichten zur fiskalischen Nachhaltigkeit für alle 27<br />

EU-Mitgliedstaaten erhoben wird. Da diese Nachhaltigkeitsberichte unregelmäßig immer nur dann erscheinen,<br />

606<br />

Quelle: Deutsche Bun<strong>des</strong>bank. Monatsbericht (verschiedenen Jahrgänge). Tabelle IX.1.<br />

269<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

Jahr<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011

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