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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Mobilität<br />

Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil A: Einleitung und Überblick<br />

Folgende Maßnahmen der Infrastrukturpolitik erleichtern nachhaltige Lebensstile im Bereich der Mobilität:<br />

Wechsel auf effizientere Fortbewegungsmittel: Bei Kurzstrecken sollten nichtmotorisierte<br />

Fortbewegungsmittel gefördert werden (Fußweg, Fahrrad). So können innerstädtische Verkehrswege für<br />

Fahrradnutzung attraktiver gestaltet werden (siehe Beispiel Kopenhagen).<br />

Das Instrument der Geschwindigkeitsbeschränkungen kann zu mehr Koexistenz auf begrenzt verfügbarer<br />

öffentlicher Verkehrsfläche führen. Langsamerer motorisierter Individualverkehr braucht weniger Platz, der<br />

zugunsten <strong>des</strong> Fahrradverkehrs genutzt werden könnte. Gleichzeitig erhöht sich die Verkehrssicherheit und<br />

verringert sich die Umweltbelastung.<br />

Neue Geschäftsmodelle und Infrastrukturen fördern: Attraktivität neuer Angebote für den Alltagsgebrauch<br />

wie Carsharing sollten durch entsprechende Rahmenbedingungen gesteigert werden, beispielsweise durch<br />

Kommunikationstechnologien im Bereich der Routenplanung, die die optimale Nutzung vorhandener<br />

Verkehrsmittel vorschlägt. Automobilhersteller sollten sich zunehmend als Mobilitätsdienstleister im<br />

umfassenden Sinne verstehen.<br />

Einrichtung von Sonderfahrspuren: Sonderfahrspuren könnten für Fahrzeuge mit ökologischem<br />

Antriebssystem freigegeben werden, sodass insbesondere zu Verkehrsstoßzeiten die Attraktivität <strong>des</strong><br />

Produktes erhöht würde. Die StVO würde entsprechend ein Zusatzzeichen benötigen.<br />

Parkplatzprivilegierung: Eine Erweiterung von § 12 StVO könnte die Parkplatzsituation von Carsharing-<br />

Fahrzeugen verbessern, indem besondere Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge ausgewiesen werden<br />

könnten.<br />

Gleichstellung mit öffentlichem Nahverkehr: Es könnten verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet werden, die<br />

nur durch den öffentlichen Personennahverkehr und Carsharing-Fahrzeuge genutzt werden dürften.<br />

Die Entfernungspauschale und die niedrige pauschale Besteuerung privat genutzter Dienstwagen sollte<br />

unter Berücksichtigung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum neu geregelt werden.<br />

Förderung zivilgesellschaftlicher Innovationen<br />

Gegenwärtig gibt es eine Vielzahl von Innovatorinnen und Innovatoren, sozialen Gruppen und Praktikerinnen und<br />

Praktikern, die sich bereits auf dem Weg <strong>des</strong> kulturellen Wandels hin zu nachhaltigen Lebensstilen gemacht haben.<br />

Diese sollten beispielsweise durch folgende Maßnahmen unterstützt werden:<br />

Genossenschaften im Bereich Energieversorgung, Erzeuger-Verbraucher-Vereinigungen, Wohnungs- oder<br />

Kreditgenossenschaften zeichnen sich durch ein hohes Maß an Gemeinsinn aus und durch Mitwirkungsund<br />

Mitgestaltungsrechten ihrer Mitglieder. Bürokratische Hürden im Steuerrecht und<br />

Wirtschaftsprüfungsverpflichtungen sollten abgebaut werden, damit diese Form <strong>des</strong> Unternehmertums<br />

unterstützt wird. Zukünftig sollte ihnen der gleichberechtigte Zugang zu Wirtschaftsförderungsmaßnahmen<br />

und Existenzgründungsprogrammen gewährt werden.<br />

Die Regionalisierung von Wirtschaftskreisläufen kann für die Umwelt aber auch für die Menschen und<br />

ihren sozialen Beziehungen vorteilhaft sein. Produkte mit weiten Transportwegen sind allein aufgrund der<br />

zusätzlichen Verkehrsbelastungen mit einem unweigerlich erhöhten ökologischen Fußabdruck hergestellt.<br />

In der Sozialdimension beruhen regionale Wertschöpfungsketten auf anderen Vertrauensverhältnissen<br />

Gerade im Bereich der Nahrungsmittelversorgung scheint der regionale vertrauliche Umgang zwischen<br />

Erzeuger und Verbraucher wieder an Wert zu gewinnen. Gesunde Ernährung sollte nicht am Portemonnaie<br />

scheitern, <strong>des</strong>halb braucht es neben verbesserter Aufklärung über gesunde Ernährungsweisen auch weitere<br />

flankierende Maßnahmen. So sollte die Versorgung mit Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen wie<br />

z.B. Kindergärten und Schulen auch auf Regionalprodukte umsteigen.<br />

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