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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

3.5.5 Zur Entwicklung der Löhne und Arbeitseinkommen<br />

Die lohnbezogenen Bestandteile am Volkseinkommen, die sogenannten Arbeitnehmerentgelte 144 , sind im<br />

Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre nur wenig schneller gestiegen als die Konsumentenpreise. 145 Die<br />

Entwicklung ist aber in drei recht unterschiedlichen Phasen verlaufen (vgl. Abbildung 16). Zwischen 1991 und<br />

2000 sind die preisbereinigten Arbeitnehmerentgelte trotz der zunehmenden Probleme am Arbeitsmarkt in der<br />

Tendenz gestiegen; ihre durchschnittliche jährliche Zuwachsrate lag bei 1,1 Prozent. In der darauffolgenden<br />

Phase der makroökonomischen Stagnation nahmen die Preise schneller zu als die nominalen Arbeitseinkommen.<br />

Im Jahr 2005 lagen die realen Arbeitnehmerentgelte daher 5 Prozent unter dem Niveau <strong>des</strong> Jahres 2000. Mit dem<br />

dann beginnenden Aufschwung stiegen sie zwar wieder, allerdings mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate<br />

von 1,3 Prozent zwischen 2005 und 2012 nicht besonders dynamisch. Hierzu mag beigetragen haben, dass die<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise einen jähen Konjunktureinbruch mit sich brachte, der das Lohnwachstum bremste.<br />

Ein wirklich kräftiger realer Zuwachs war mit 2,4 Prozent erst 2011 zu verzeichnen.<br />

Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen liefen von 1991 bis 2003 tendenziell parallel zu den<br />

Arbeitnehmerentgelten. In den Jahren 2004 bis 2007 legten sie jedoch kräftig zu: um rund 220 Milliarden Euro.<br />

Dies ist zum einen auf die schnell steigenden Betriebsüberschüsse der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften –<br />

also der „Realwirtschaft“ – zurückzuführen, die infolge der anziehenden Konjunktur 2007 um knapp 140<br />

Milliarden Euro über dem Wert von 2003 lagen. Zum anderen erzielte die Bun<strong>des</strong>republik ab 2004 erstmals seit<br />

1993 wieder ein positives Nettovermögenseinkommen gegenüber dem Ausland; 2007 lag es fast 60 Milliarden<br />

Euro höher als 2003. Trotz <strong>des</strong> zwischenzeitlichen Einbruchs infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise lagen die<br />

realen Unternehmens- und Vermögenseinkommen im Jahr 2012 um 31 Prozent über dem Wert von 1991,<br />

während die realen Arbeitseinkommen im gleichen Zeitraum nur um 15,1 Prozent zugenommen haben.<br />

Abbildung 16: Entwicklung der realen Arbeitnehmerentgelte (Inländerinnen und Inländer) und der realen<br />

Unternehmens- und Vermögenseinkommen (1991 = 100). 146<br />

144 Die Arbeitnehmerentgelte umfassen die Bruttolohn- und -gehaltssumme zuzüglich der Arbeitgeberbeiträge<br />

zur Sozialversicherung. Die folgenden Angaben sind den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen <strong>des</strong><br />

Statistischen Bun<strong>des</strong>amts entnommen, Stand: 1.3.2012.<br />

145 Die Preisentwicklung wird im Folgenden anhand <strong>des</strong> Deflators <strong>des</strong> privaten Konsums gemessen.<br />

146 Quelle: Statistisches Bun<strong>des</strong>amt (2013). Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Inlandsproduktberechnung;<br />

eigene Berechnungen.<br />

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