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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil B: Projektgruppe 1<br />

(weltweiten) Wirtschaftswachstums, was mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit verbunden war, stieg sie<br />

bis Ende der 1980er Jahre auf ein Niveau von rund 40 Prozent an. Ein zweiter großer Schub beim Anstieg der<br />

Schuldenquote auf rund 60 Prozent folgte im Zuge der deutschen Wiedervereinigung. Gründe waren neben<br />

laufenden Transfers an die ostdeutschen Gebietskörperschaften und die Sozialversicherungen auch einmalige<br />

Kosten im Zuge der deutschen Einheit (Abwicklung der Treuhandanstalt, Übernahme der DDR-Altschulden und<br />

umfassende Infrastrukturinvestitionen).<br />

in Prozent am Bruttoinlandsprodukt<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

19,3<br />

Entwicklung der Schuldenquote in Deutschland<br />

Schulden <strong>des</strong> öffentlichen Gesamthaushalts in Prozent am BIP*<br />

18,7<br />

17,8<br />

30,3<br />

Abbildung 26: Entwicklung der Schuldenstandsquote in Deutschland, 1950 bis 2011.<br />

In den Jahren 2000, 2001, 2006 und 2007 sank die Schuldenquote leicht, mit dem wirtschaftlichen Einbruch<br />

infolge der jüngsten Weltwirtschaftskrise stieg die Quote zwischen 2008 und 2010 auf 83,0 Prozent in der<br />

Maastricht-Abgrenzung 276 und damit auf einen neuen Höhepunkt. Die Ursachen dafür waren erstens<br />

krisenbedingte Steuerausfälle, zweitens notwendig gewordene Stabilisierungsprogramme, um dem<br />

Konjunktureinbruch infolge der Finanzkrise entgegenzuwirken, und drittens umfassende Maßnahmen zur<br />

Rettung von Banken und zur Stabilisierung <strong>des</strong> Finanzsektors. 2011 fiel die Schuldenquote wieder auf<br />

81,2 Prozent in der Maastricht-Abgrenzung.<br />

3.1.4. Die Staatsquote<br />

41,2<br />

*ab 1991 Schuldenstand in "Maastricht-Abgrenzung"<br />

Quelle: Deutsche Bun<strong>des</strong>bank: Monatbericht, lauf. Ausg.; Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen; Stand: August 2012<br />

55,6<br />

Vor dem Hintergrund der steigenden Schuldenstandsquote in Deutschland stellt sich die Frage nach der<br />

Quantität und Qualität der öffentlich finanzierten Staatsaufgaben. Häufig wird dazu die Höhe der Staatsquote,<br />

also die Höhe öffentlicher Ausgaben im Verhältnis zum BIP, herangezogen. Vielfach wird darauf verwiesen,<br />

dass der Staat mit seinen Ausgaben fast die Hälfte <strong>des</strong> BIP beanspruche. Allerdings trifft diese Aussage<br />

allenfalls annähernd für die gesamten Staatsausgaben inklusive der Sozialversicherungen zu. In anderen<br />

Ländern ist die soziale Sicherheit jedoch vielfach außerhalb <strong>des</strong> staatlichen Sektors organisiert und spielt<br />

276<br />

In jüngster Zeit weichen die Daten nach der deutschen Schuldenstatistik deutlich von denen nach der<br />

Maastricht-Abgrenzung ab. Dies hängt vor allem mit unterschiedlichen Maßnahmen der europäischen Länder<br />

zur Stützung der Finanzmärkte zusammen. Mehrere Zuordnungen von Transaktionen basieren auf<br />

Einzelfallentscheidungen und ziehen teilweise auch nachträgliche Korrekturen der gelieferten Daten nach sich.<br />

Für die deutsche Schuldenstandmeldung werden aktuell etwa die Schulden der zur Stützung der Sachsen LB und<br />

der WestLB geschaffenen Zweckgesellschaften durch die Deutsche Bun<strong>des</strong>bank addiert. Vgl. hierzu ausführlich<br />

Gauss, Linda; Scharfe, Simone (2010). Schulden <strong>des</strong> öffentlichen Gesamthaushaltes 2009 im Zeichen der<br />

Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise: insbesondere 759 ff.<br />

152<br />

60,9<br />

58,8<br />

68,0<br />

66,7<br />

83,0<br />

81,2

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