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Deutscher Bundestag Entwurf des Gesamtberichts

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Enquete Gesamtbericht Stand 8.4.2013: Teil C: Projektgruppe 2<br />

Abbildung 92: Bruttolöhne je Beschäftigten im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. 724<br />

Die Enquete-Kommission hat sich über das pro Kopf berechnete Bruttoinlandsprodukt hinaus mehrheitlich für<br />

zwei weitere Leitindikatoren sowie für drei Warnlampen und eine Hinweislampe entschieden. Mit insgesamt<br />

sieben Indikatoren für den materiellen Wohlstand wird der Indikatorensatz nicht nur unsinnig ausgeweitet. Die<br />

beiden zusätzlichen Leitindikatoren (Einkommensverteilung P80/P20 und Staatsschulden beziehungsweise<br />

Schuldenstand in Relation zum BIP) haben auch erhebliche Mängel und sind schon <strong>des</strong>halb ungeeignet,<br />

materiellen Wohlstand sachgerecht zu quantifizieren.<br />

Einkommensverteilung: P80/P20 – ein verharmlosender Indikator<br />

Die P80/P20-Relation setzt das Einkommen am unteren Rand der einkommensstärksten 20 Prozent ins<br />

Verhältnis zum Einkommen am oberen Rand der einkommensschwächsten 20 Prozent. Diese Relation ist folglich<br />

nur eine Momentaufnahme, die relativ gut situierte Personen mit relativ schlecht gestellten Personen vergleicht.<br />

Sehr hohe Einkommen und sehr geringe Einkommen bleiben unberücksichtigt.<br />

Gegen die P80/P20-Relation spricht die Tatsache, dass die Konzentration von Einkommen (und insbesondere<br />

von Vermögen, die <strong>des</strong>halb gesondert betrachtet werden sollten) vor allem am äußersten oberen Ende stattfand<br />

und stattfindet. Deshalb muss das zu wählende Maß für diese Spezifik sensibel genug sein, was die P80/P20-<br />

Relation nicht leisten kann. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Veränderungen <strong>des</strong> Maßes (auf die es im<br />

Zeitverlauf ankommen wird) umso geringer ausfallen, je größer die Vergleichsgruppen an den Extremen<br />

definiert sind. Die P80/P20-Relation wird sich von Jahr zu Jahr kaum nennenswert ändern.<br />

Entscheidend aber ist, dass die P80/P20-Relation die tatsächliche, in den vergangenen Jahrzehnten deutlich<br />

gewachsene Ungleichheit kaum quantifizieren kann. Diese Ungleichheit lässt sich wesentlich angemessener mit<br />

einem Vermögensindikator zum Ausdruck bringen. Selbst die Ungleichheit der Einkommen wird mit der<br />

P80/P20-Gruppierung der Bevölkerung verzerrt und relativiert. Extrem hohe Einkommen bleiben ebenso<br />

unbeachtet wie sehr geringe Einkommen.<br />

724<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>des</strong>amt (2011). Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.<br />

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