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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 8 <strong>von</strong> 77 zum Zwischenbericht "Literaturstudie <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong> Mobilfunk"<br />

2 <strong>Berechnungsverfahren</strong> im Mobilfunkbereich<br />

Das vorliegende Kapitel gibt einen Überblick über existierende Berechnungsmethoden für<br />

elektromagnetische Feldstärken im Mobilfunkbereich. Die vorgestellten Berechnungsmodelle<br />

wurden originär vorwiegend <strong>zur</strong> Funknetzplanung mit einem entsprechenden Anforderungsprofil<br />

entwickelt. Die Frage nach ihrer Tauglichkeit für die hier gegebene Problemstellung der<br />

Immissionsberechnung ist neu <strong>und</strong> wird im folgenden untersucht. In die Beurteilung der<br />

Tauglichkeit bestehender Modelle fließt dabei auch ein, welche Eingangsdaten benötigt<br />

werden. Außerdem ist die Genauigkeit der berechneten Daten <strong>und</strong> der Rechenaufwand mit zu<br />

berücksichtigen.<br />

2.1 Gr<strong>und</strong>lagen der Funkwellenausbreitung<br />

2.1.1 Ausbreitungserscheinungen<br />

Die Wellenausbreitung bei den für Mobilfunk verwendeten Frequenzen folgt ähnlichen<br />

Gesetzen wie die Ausbreitung <strong>von</strong> Licht.<br />

Im Freiraum breitet sich eine ideale Funkwelle vom Sender gleichmäßig <strong>und</strong> geradlinig in alle<br />

Richtungen <strong>und</strong> ohne jede Beeinflussung durch die Umgebung aus. Dadurch verteilt sich die<br />

Sendeleistung mit zunehmendem Abstand zum Sender über immer größere (Kugelober-)<br />

Flächen; man spricht <strong>von</strong> der Übertragungs- oder Freiraumdämpfung zwischen Sender <strong>und</strong><br />

Empfänger. In realen Funksystemen ist die Wellenausbreitung sehr viel komplizierter Es ist<br />

normalerweise mit einer Zusatzdämpfung durch die Umgebungseinflüsse zu rechnen, d.h. die<br />

Freiraumdämpfung ist eine Art Mindestdämpfung, die alleine durch den räumlichen Abstand<br />

zwischen Sender <strong>und</strong> Empfänger hervorgerufen wird. Nur in sehr seltenen Fällen sind auch<br />

Feldstärken über dem Freiraumwert möglich.<br />

In realem Gelände werden Funkwellen auf folgende unterschiedliche Art <strong>und</strong> Weise abgelenkt<br />

bzw. abgeschwächt:<br />

Abschattung – tritt auf, wenn die Verbindungslinie zwischen Sender <strong>und</strong> Empfänger durch<br />

ein Hindernis unterbrochen wird. Bereiche im Funkschatten eines Hindernisses erreicht<br />

elektromagnetische Energie nur indirekt, z.B. über Reflexionen an anderen Hindernissen.<br />

Beugung – tritt auf, wenn die Verbindungslinie zwischen Sender <strong>und</strong> Empfänger durch eine<br />

scharfe Kante (z.B. <strong>von</strong> Hauswänden oder -dächern) unterbrochen wird. Eine einfallende<br />

Funkwelle wird um die Kante herumgebeugt, d.h. die Welle ändert ihre Richtung <strong>und</strong> erreicht<br />

Bereiche, welche ohne Kantenbeugung vom Hindernis abgeschattet sind.<br />

Dämpfung – tritt auf, wenn eine Funkwelle auf ein Hindernis trifft, welches für elektromagnetische<br />

Strahlung nur teilweise durchlässig ist. Die im Hindernis absorbierte Energie wird in<br />

Wärme umgewandelt. Trifft eine Funkwelle beispielsweise auf eine Wand, absorbiert <strong>und</strong><br />

reflektiert sie Teile der einfallenden Energie. Die verbleibende Energie wird durch die Wand<br />

transmittiert. Auch Vegetation <strong>und</strong> Lebewesen absorbieren elektromagnetische Energie. Der<br />

Absorptionsgrad ist abhängig <strong>von</strong> den elektrischen Materialeigenschaften, der Dicke <strong>und</strong> dem<br />

inneren Aufbau des Hindernisses.

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