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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 84 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

4 Zeitliche Verteilung der Immission<br />

Zusätzlich zu den in den letzten beiden Kapiteln beschriebenen großräumigen <strong>und</strong> kleinskaligen,<br />

örtlichen Schwankungen ist die Immission auch zeitlichen Schwankungen unterworfen.<br />

Ursache hierfür sind z.B. zeitliche Veränderungen der Ausgangsleistung der Mobilfunk-<br />

Basisstation (anlagenseitige Schwankungen) oder zeitliche Veränderungen des Ausbreitungsweges<br />

(ausbreitungswegseitige Schwankungen). Diese beiden Ursachen werden im folgenden<br />

näher untersucht. Da seitens der anlagenseitigen Schwankungen ein gr<strong>und</strong>legender Unterschied<br />

zwischen ein- <strong>und</strong> mehrkanaligen Anlagen besteht, werden diese getrennt behandelt.<br />

Die Erläuterungen in diesem Kapitel beziehen sich primär auf Basisstationen des GSM<br />

Mobilfunksystems. Sendeanlagen des neuen UMTS Standards befinden sich derzeit gerade im<br />

Aufbau; an einigen Orten sind sie bereits im Probebetrieb. Obschon bei den im ersten Kapitel<br />

vorgestellten <strong>Mess</strong>ungen UMTS Anlagen bereits in die Erfassung eingegangen sind, ist der<br />

derzeitige Probebetrieb (ohne standardgemäße Nutzer) bezüglich der zeitlichen Schwankungen<br />

nicht repräsentativ für den späteren Normalbetrieb. Deswegen werden UMTS Anlagen in<br />

diesem Kapitel vorerst ausgeklammert; definitive Aussagen hierzu sind erst möglich, wenn<br />

das UMTS Netz im Normalbetrieb arbeitet <strong>und</strong> dementsprechende Erfahrungen gesammelt<br />

werden konnten.<br />

4.1 Zeitliche Schwankungen seitens der Basisstation<br />

4.1.1 Einkanalige Basisstationen<br />

Unter einkanaligen Basisstationen werden in diesem Abschnitt Anlagen verstanden, die pro<br />

Sektor nur über einen Kanal verfügen. Dies ist bei GSM Anlagen der sogenannte Sende<br />

Kontrollkanal (BCCH, Broadcast Control Channel). Der BCCH sendet<br />

• konstant mit maximaler Leistung <strong>und</strong><br />

• mit voll belegten Zeitschlitzen, auch wenn kein Gespräch über diesen Kanal läuft.<br />

Er bestimmt durch sein permanentes Vorhandensein die minimale Immission der Funkzelle.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des permanenten Sendebetriebs mit maximaler Leistung sind hier prinzipiell<br />

kurzzeitige Schwankungen der Sendeleistung nicht zu erwarten.<br />

Laut Aussagen der Netzbetreiber wird die Leistung des BCCH kurzzeitig nicht verändert. Es<br />

ist lediglich für Optimierungen des Sendernetzes möglich, testweise die Sendeleistung des<br />

BCCH zu reduzieren, z.B. auf die Hälfte. Außerdem ist auch möglich, den Downtilt oder die<br />

Ausrichtung der Antennen zu verändern. Allerdings haben diese Änderungen längerfristigen<br />

Charakter (Tage-, Wochen- oder Monatsbereich); kurzzeitige Schwankungen werden dadurch<br />

nicht verursacht.<br />

Trotzdem gibt es Hinweise aus der Literatur, in denen kurzzeitige Immissionsänderungen<br />

beobachtet wurden. So wird z.B. in [NEU 03] über kurzzeitige Immissionsschwankungen des<br />

BCCH während einer sechstägigen Periode <strong>von</strong> +4,85 dB bis -5,65 dB bezüglich des Mittelwertes<br />

berichtet. Dies ist in Bild 4.1.1 dargestellt. Auch die Schwankungen innerhalb eines<br />

Tages, z.B. während Tag 2 ca. 0,00004 bis 0,00008 µV, entsprechen einer Schwankungsbreite<br />

<strong>von</strong> 6 dB. An anderen Tagen, wie z.B. der zweiten Hälfte <strong>von</strong> Tag 3 oder auch innerhalb <strong>von</strong>

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