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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 42 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

können beim Hertzschen Dipol die radialen Komponenten gegenüber den senkrecht <strong>zur</strong><br />

Ausbreitungsrichtung der abgestrahlten Welle stehenden Feldkomponenten vernachlässigt<br />

werden. λ 0 bezeichnet hierbei die Freiraumwellenlänge. Beziffert man das „sehr viel größer“<br />

(>>) als Faktor 20, vereinfacht sich Gleichung (2.5.4) zu<br />

r > 3λ<br />

, (2.5.5)<br />

0<br />

d.h. ab diesem Abstand <strong>von</strong> der Quelle kann <strong>von</strong> Fernfeldbedingungen ausgegangen werden.<br />

Beim GSM 900 Mobilfunknetz bedeutet dies etwa ein Mindestabstand <strong>von</strong> 1 m.<br />

Für ausgedehnte Antennen, wie z.B. Antennengruppen oder Aperturantennen, kommt die<br />

Fernfeldbedingung<br />

2<br />

2D<br />

r > (2.5.6)<br />

λ<br />

0<br />

hinzu, wobei D die maximale geometrische Ausdehnung der Antenne beschreibt. Diese<br />

Fernfeldbedingung zielt allerdings darauf ab, dass der Phasenfehler über der gesamten Antenne<br />

kleiner als π/8 bleibt, d.h. dass am <strong>Mess</strong>punkt <strong>von</strong> einer genügend ebenen Welle ausgegangen<br />

werden kann. Ab diesem Abstand ist die Strahlungscharakteristik der Antenne unabhängig<br />

vom Abstand. Nach dieser Definition wäre ein Fernfeld für eine handelsübliche<br />

Basisstationsantenne (z.B. Kathrein K 735 147) mit einer maximalen Längenausdehnung <strong>von</strong><br />

1,3 m bei GSM 1800 erst in mindestens 21 m gegeben. Bei GSM 900 bleiben die Verhältnisse<br />

in etwa gleich: Viele Antennen bei GSM 900 haben mit ca. 1,9 m eine Längenausdehnung,<br />

die um den Faktor Wurzel 2 größer ist als bei vielen GSM 1800 Antennen. Die Wellenlänge<br />

ist bei 900 MHz um den Faktor 2 größer als bei 1800 MHz. Da in Gleichung (2.5.6) die<br />

geometrische Ausdehnung quadratisch, die Wellenlänge aber nur linear eingeht, ändert sich<br />

am Verhältnis nichts.<br />

In den meisten <strong>Mess</strong>situationen ist der Mindestabstand <strong>von</strong> 21 m bei typischen Sicherheitsabständen<br />

<strong>von</strong> etwa 10 m ohnehin gegeben, so dass man hier <strong>von</strong> Fernfeldbedingungen ausgehen<br />

kann. Das bedeutet, dass <strong>zur</strong> korrekten Erfassung der elektromagnetischen Immissionen<br />

die Erfassung lediglich der elektrischen Feldkomponente hinreichend ist, da sich daraus die<br />

elektrische Leistungsflussdichte ableiten lässt.<br />

Nur bei wenigen Situationen ist die Notwendigkeit gegeben, in kürzeren Abständen <strong>von</strong> der<br />

Antenne zu messen. Nach Gleichung (2.5.6) wären dann die Komponenten des elektrischen<br />

<strong>und</strong> magnetischen Feldes getrennt zu erfassen. Allerdings ist kritisch zu hinterfragen, ob das<br />

Fernfeld für diesen <strong>Mess</strong>zweck tatsächlich aus der Forderung einer entfernungsunabhängigen<br />

Strahlungscharakteristik der Antenne bzw. dem Vorliegen <strong>von</strong> ebenen Wellenbedingungen<br />

definiert werden muss. Hinreichend ist vielmehr derjenige Abstand <strong>von</strong> der Antenne, an dem<br />

E <strong>und</strong> H über Z F0 miteinander verknüpft sind.<br />

Zur Ermittlung dieses Abstands wurde mit einer speziellen Nahfeld Feldsondentechnik<br />

(DASY Dosimetric Assessment System mit isotropen Nahfeldsonden, Schmid & Partner<br />

Engineering AG, Zürich) in einer Laborumgebung das elektrische <strong>und</strong> magnetische Nahfeld<br />

in verschiedenen Ebenen vor einer Basisstationsantenne vermessen [BOR 02-2]. Bild 2.5.9a<br />

bzw. b zeigt das elektrische bzw. magnetische Nahfeld in einer Draufsicht auf eine Basisstationsantenne.<br />

Bei der Antenne handelt es sich um den Typ Kathrein K 736 078 im Frequenzbe-

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