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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 24 <strong>von</strong> 77 zum Zwischenbericht "Literaturstudie <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong> Mobilfunk"<br />

2.3.2.2 Feldtheoretische Modellierung<br />

Die vom <strong>Berechnungsverfahren</strong> her genauesten Ergebnisse ließen sich erzielen, wenn die<br />

empirischen, semi-empirischen oder strahlenoptischen Modelle durch feldtheoretische ersetzt<br />

würden.<br />

Die direkte numerische Lösung der Maxwellschen Gleichungen mit Hilfe <strong>von</strong> Integral- oder<br />

Differentialgleichungssystemen wird bei Strukturen mit Abmessungen <strong>von</strong> wenigen Wellenlängen<br />

erfolgreich eingesetzt (elektronische Bauteile, Antennen). Allerdings ist der Aufwand<br />

hierfür erheblich. Eine Verwendung für die Berechnungen der Wellenausbreitung in Gebäuden<br />

oder gar in Städten benötigt immens viel Rechenleistung <strong>und</strong> Speicherplatz. Die wichtigsten<br />

Varianten werden im folgenden kurz beleuchtet:<br />

2.3.2.2.1 Finite Elemente Methode (FEM)<br />

Die Methode der finiten Elemente basiert auf der Lösung der Maxwellschen Gleichungen in<br />

ihrer Differentialform. Die exakte Lösung wird durch die Überlagerung einfacherer analytischer<br />

Ausdrücke angenähert. Um diesen Ansatz verwenden zu können, muss das Berechnungsgebiet<br />

in ein dreidimensionales Gitter unterteilt werden. Die Berechnung der oben<br />

erwähnten einfachen Ausdrücke erfolgt dann für alle Gitterpunkte. Durch die beliebige<br />

Diskretisierung eignet sich die FEM besonders <strong>zur</strong> Berechnung komplizierter Geometrien.<br />

2.3.2.2.2 Finite Differenzen Methode (FDM)<br />

Die Finite Differenzen Methode basiert ebenfalls auf der Lösung der Maxwellschen Gleichungen<br />

in ihrer Differentialform. Jedoch startet der Ansatz mit der Näherung der räumlichen<br />

Ableitungen durch endliche Differenzen. Dies führt zu einem Gleichungssystem, in dem die<br />

Unbekannten die elektromagnetischen Größen an den Punkten eines Gitters darstellen. Die<br />

FDM erfordert die Diskretisierung des Berechnungsgebietes in ein regelmäßiges Gitter, was<br />

einige Einschränkungen hinsichtlich der modellierbaren Geometrien mit sich bringt. Die<br />

Struktur des entstehenden Gleichungssystems erlaubt die Anwendung optimierter Algorithmen<br />

<strong>zur</strong> Lösung <strong>und</strong> Speicherung.<br />

2.3.2.2.3 Finite Differenzen im Zeitbereich (Finite Difference Time Domain, FDTD)<br />

Die Anwendung der Methode der finiten Differenzen im Zeitbereich ist weit verbreitet. Die<br />

Maxwellschen Gleichungen werden hier direkt in Raum <strong>und</strong> Zeit diskretisiert. Jedem Volumenelement<br />

werden elektrische Materialparameter zugeordnet. Durch Lösen der Differentialgleichungen<br />

im Zeitbereich werden die elektrischen <strong>und</strong> magnetischen Feldstärken in jedem<br />

Volumenelement zu jedem betrachteten Zeitpunkt mit hoher Genauigkeit bestimmt. Da auch<br />

bei FDTD das gesamte Berechnungsgebiet in den drei Raumrichtungen diskretisiert werden<br />

muss, wobei die Schrittweite höchstens ein Zehntel der untersuchten Wellenlänge betragen<br />

darf, ergibt sich eine sehr große Anzahl <strong>von</strong> zu berechnenden Unbekannten. Allerdings steigt<br />

der Berechnungsaufwand lediglich linear mit der Anzahl der Gitterzellen. Zur Vereinfachung<br />

kann die Feldstärkeberechnung nur zweidimensional, also nur auf dem Gebäudegr<strong>und</strong>riss,

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