10.04.2014 Aufrufe

„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 36 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

wieder. Die Abweichung zum ungestörten Fall ist bei 945 MHz <strong>und</strong> vertikaler Polarisation<br />

ohne Bodenabsorber am größten <strong>und</strong> beträgt dort bis zu -10,3 dB. Bedeutsam ist, dass bei<br />

zunehmendem Abstand keine monotone Veränderung, sondern eher eine sprunghafte Veränderung<br />

der Abweichungen beobachtet werden kann <strong>und</strong> es auch bei Abständen des <strong>Mess</strong>enden<br />

<strong>von</strong> 3 m noch zu signifikanten Abweichungen kommen kann. Dies deutet auf Reflexion<br />

der Sendesignale am <strong>Mess</strong>enden <strong>und</strong> Überlagerung des reflektierten Signals mit dem direkten<br />

Signal an der Empfangsantenne hin. Je nach Abstand des <strong>Mess</strong>enden überlagern sich die<br />

Signale konstruktiv oder destruktiv. Bei geringem Abstand des <strong>Mess</strong>enden <strong>zur</strong> Empfangsantenne<br />

kann der Einfluss des <strong>Mess</strong>enden auch als Verzerrung des Empfangsantennendiagramms<br />

interpretiert werden. Die Abweichungen bei Einsatz der bikonischen Antenne bei<br />

anderen Bodenbelegungen, Polarisationen <strong>und</strong> Frequenzen sind zwar nicht mehr so groß wie<br />

im erwähnten Maximalfall, aber immer noch relevant.<br />

Es soll hierbei nicht unerwähnt bleiben, dass durch die bei vorliegenden Versuchen gewählte<br />

definierte Umgebung in gewisser Weise eine „idealisierte“ Umgebung vorliegt, da hier außer<br />

dem direkten Strahlungspfad zwischen Sende- <strong>und</strong> Empfangsantenne beim Szenario ohne<br />

Bodenabsorber im Idealfall lediglich ein zweiter (indirekter) bodenreflektierter Strahlungspfad<br />

existiert. Bei realen <strong>Mess</strong>punkten vor allem in Innenräumen ohne direkte Sicht <strong>zur</strong><br />

Antenne ist das vorliegende Einfallswinkel- <strong>und</strong> Polarisationsspektrum in der Regel sehr viel<br />

komplexer. Dies kann sowohl zu einer teilweisen Kompensation einzelner gegensätzliche<br />

Effekte führen, in Einzelfällen ist aber auch eine Verstärkung der Effekte möglich. Dieses ist<br />

aber sehr stark <strong>von</strong> den Umgebungsbedingungen abhängig <strong>und</strong> nicht generell vorausbestimmbar.<br />

Eine unterschiedliche Beeinflussung beider Antennentypen erfolgt in realen Umgebungen<br />

nicht nur durch den <strong>Mess</strong>enden, sondern auch durch die „nicht reflexionsfreie“ <strong>Mess</strong>umgebung.<br />

<strong>Mess</strong>antennen sind üblicherweise im Freiraum kalibriert; die Kalibrierfaktoren sind<br />

streng genommen auch nur für diesen Fall gültig <strong>und</strong> weichen in realen <strong>Mess</strong>umgebungen<br />

da<strong>von</strong> ab [KRA 03]. Dies ist insbesondere dann festzustellen, wenn man sich mit der Antenne<br />

zu dicht an Mobiliar, Wände oder Boden bewegt. Anhand eigener <strong>Mess</strong>ungen wurde festgestellt,<br />

dass die bikonische Antenne bei Annäherung an einen Metallschrank einen plötzlichen<br />

Sprung des Immissionsergebnisses um mehr als 10 dB verursachte, der bei Einsatz der<br />

logarithmisch-periodischen Antenne nicht zu reproduzieren war.<br />

Bei den Versuchen wurde beobachtet, dass bei einigen der Szenarien der Pegel am Spektrumanalysator<br />

bereits beim Eintreten der Versuchsperson in die Absorberkammer (beachte: die<br />

Versuchsperson begab sich nie direkt in den Bereich zwischen Sende- <strong>und</strong> Empfangsantenne!)<br />

bei Abständen <strong>von</strong> mehr als drei Metern erheblich zu schwanken begann. Dieser Effekt<br />

wird häufig auch bei <strong>Mess</strong>ungen nach der Punktrastermethode beobachtet, bei der sich der<br />

<strong>Mess</strong>ende üblicherweise nicht direkt im zu vermessenden Prüfvolumen aufhält: Bei Bewegungen<br />

des in der Nähe befindlichen <strong>Mess</strong>personals oder durch vorbeigehende Personen sind<br />

teilweise deutliche Pegelschwankungen an der <strong>Mess</strong>antenne zu beobachten.<br />

Bei der Schwenkmethode ist der Abstand des <strong>Mess</strong>enden <strong>zur</strong> handgeführten <strong>Mess</strong>antenne in<br />

der Regel wesentlich kleiner als die hier maximal untersuchten 3 m. Bei kleineren Abständen<br />

traten tendenziell größere Abweichungen auf. Da diese Schwankungen bei geringfügigsten<br />

Positionsänderungen (die Antenne wird in Relation zum vergleichsweise feststehenden<br />

Körper des <strong>Mess</strong>enden geschwenkt) wie erwähnt positiv oder negativ in Relation zum „unge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!