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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 6 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

Die Ermittlung einer „über den Körper gemittelten Immission“ hingegen führt zu einer<br />

deutlichen Verkomplizierung der <strong>Mess</strong>ung. Unabhängig <strong>von</strong> Praktikabilitätsbetrachtungen ist<br />

es den hieran arbeitenden Forschergruppen bislang noch nicht gelungen, eine geeignete<br />

„Mittelungsgeometrie“ zu finden, die die tatsächliche körpergemittelte Immission adäquat<br />

<strong>und</strong> mit kleinstmöglichem Fehler beschreibt. Es hat sich vielmehr herausgestellt, dass unterschiedliche<br />

Mittelungsgeometrien einen größeren Einfluss auf das Ergebnis haben als unterschiedliche<br />

Expositionsszenarien. Außerdem steht zu vermuten, dass unter Umständen für<br />

jedes Expositionsszenario eine separate Mittelungsgeometrie die besten Ergebnisse erbringen<br />

wird, was eine subjektive Komponente in die <strong>Mess</strong>ungen bringt <strong>und</strong> der Normierungsidee<br />

zuwider läuft. Unabhängig da<strong>von</strong>, dass sich diesbezügliche Untersuchungen noch im Anfangsstadium<br />

befinden, <strong>und</strong> der Fragestellung, ob solch eine Volumenmittelung überhaupt<br />

durch die jeweilige nationale Personenschutznorm gedeckt wird, muss deswegen an dieser<br />

Stelle kritisch überprüft werden, ob die Maximalwertermittlung nicht ohnehin der einfachere<br />

<strong>und</strong> sichere Weg einer mess- <strong>und</strong> berechnungstechnischen Expositionsermittlung ist.<br />

Die Mobilfunkimmissionen an einem festen <strong>Mess</strong>punkt unterliegen neben den örtlichen<br />

Schwankungen auch großskaligen <strong>und</strong> kleinskaligen zeitlichen Schwankungen. Die Ursachen<br />

hierfür können in anlagenbezogene <strong>und</strong> ausbreitungswegbezogene Ursachen untergliedert<br />

werden.<br />

Anlagenbezogene zeitliche Immissionsschwankungen treten vorrangig bei Anlagen mit<br />

mehreren Sendekanälen pro Sektor auf. Ursache hierfür ist die Leistungsregelung, die dafür<br />

sorgt, dass ab dem zweiten Kanal<br />

• nur dann gesendet wird, wenn Gespräche zu übertragen sind,<br />

• in Gesprächspausen das Sendesignal ausgetastet wird (sofern DTX = Discontinuous<br />

Transmission aktiviert),<br />

• nur in denjenigen Zeitschlitzen gesendet wird, in denen ein Gespräch läuft, <strong>und</strong><br />

• die Sendeleistung <strong>von</strong> Zeitschlitz zu Zeitschlitz unterschiedlich sein kann entsprechend<br />

der Verbindungsqualität zwischen Handy <strong>und</strong> Basisstation (intelligente Leistungsregelung).<br />

Dies führt zu einer großskaligen Schwankung im Tagesverlauf, d.h. in Zeiten niedriger<br />

Auslastung (nachts) ist die Immission vergleichsweise niedrig <strong>und</strong> auf die Immission der<br />

BCCH Kanäle beschränkt, wohingegen vor allem am Nachmittag Auslastungsspitzen auftreten.<br />

Auch im Wochenverlauf sind großskalige Schwankungen zu beobachten; am Samstag<br />

<strong>und</strong> Sonntag (<strong>und</strong> Feiertagen) sind die nachmittäglichen Spitzenwerte kleiner als an Arbeitstagen.<br />

Über dieser großskaligen Schwankung liegt aber noch eine kleinskalige Variation, die durch<br />

die augenblickliche Netzauslastung, die verbindungsqualitätsabhängige Leistungsregelung<br />

<strong>und</strong> durch DTX bestimmt wird.<br />

Dies führt dazu, dass vor allem in der Nähe <strong>von</strong> mehrkanaligen Anlagen eine Augenblicksmessung<br />

die „worst case“ Immissionssituation bei maximal möglicher Anlagenauslastung nur<br />

un<strong>zur</strong>eichend beschreibt bzw. unterbewertet. Als Konsequenz hierfür sind während der

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