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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 46 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

2.2.4 Downtilt der Sendeantenne<br />

Unter dem Downtilt einer Sendeantenne wird eine Abwärtsneigung der Antenne in Richtung<br />

Erdboden um wenige Grad verstanden. Sinn hierbei ist, dass die Sendeenergie nicht horizontal<br />

abgestrahlt werden soll, sondern in Richtung Erdboden. Ein größerer Downtilt wird vor<br />

allem im innerstädtischen Bereich verwendet, wo man aus Kapazitätsgründen die Funkzellen<br />

klein halten <strong>und</strong> scharf <strong>von</strong>einander abgrenzen muss, um das Übersprechen in benachbarte<br />

Zellen zu minimieren.<br />

Der Downtilt kann elektrisch (bereits in der Antenne realisiert) oder/<strong>und</strong> mechanisch (die<br />

Antenne wird bei der Installation nach unten gekippt) ausgeführt sein.<br />

Auch hier werden wieder prinzipielle Berechnungen mit dem Freiraummodell vorgenommen.<br />

Bild 2.2.19 zeigt die ortsbezogene Immission, wobei als Parameter der Downtilt der Antenne<br />

variiert wird.<br />

Auswertung:<br />

Für größere Downtilts verschieben sich die Kurven nach links, <strong>und</strong> die ortsbezogenen Immissionspegel<br />

werden größer. Interessanterweise steigt die im Bereich der Hauptstrahlung<br />

liegende ortsbezogene Immission stärker an als die im Bereich der Nebenzipfel liegende.<br />

Auch für moderate Sendeleistungen (20 W) kann es bei realistischen Downtilts schon <strong>zur</strong><br />

Überschreitung der Schweizer Anlagengrenzwerte kommen. Die Kurven münden für große<br />

Abstände <strong>von</strong> der Antenne nicht ineinander ein, da man dort in einem Winkelbereich des<br />

Elevationsdiagramms ist, wo sich die Abstrahlung sehr stark bei minimaler Winkeldifferenz<br />

ändert. Für 8° Downtilt wird für große Abstände bereits der erste Nebenzipfel über dem<br />

Horizont erreicht, deswegen steigt die Kurve wieder an.<br />

Eine messtechnische Überprüfung dieses theoretisch abgeleiteten Einflusses ist in der Praxis<br />

nur schwer möglich. Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl der eingesetzten Antennentypen <strong>und</strong> Downtilts<br />

wären einerseits eine Vielzahl <strong>von</strong> <strong>Mess</strong>ungen notwendig, um eine repräsentative Auswahl<br />

<strong>von</strong> unterschiedlichen Konfigurationen zu erfassen <strong>und</strong> belastbare Daten zu gewinnen.<br />

Andererseits ist durch den im Vergleich zum Einflussfaktor Höhenunterschied geringeren<br />

Einfluss des Downtilts zu erwarten, dass messtechnisch nachweisbare Effekte völlig <strong>von</strong><br />

anderen Einflussfaktoren, wie z.B. der Lage des <strong>Mess</strong>punktes, verdeckt werden. Eine indirekte<br />

messtechnische Untersuchung des Einflussfaktors Downtilt findet weiter unten im Rahmen<br />

der Unterscheidung bezüglich morphographischer Parameter (Lage der <strong>Mess</strong>punkte in städtischem<br />

oder ländlichem Gebiet) statt, da wie oben erwähnt für unterschiedliche Landnutzungsklassen<br />

unterschiedliche Downtilts verwendet werden.

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