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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 27 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

2.1.7 Auswertung der <strong>Mess</strong>reihen<br />

Für die messtechnische Erfassung <strong>von</strong> Immissionen in direkter Umgebung <strong>von</strong> Mobilfunksendeanlagen<br />

existieren mittlerweile einige <strong>Mess</strong>reihen. Bei den hier durchgeführten Untersuchungen<br />

wurden daraus solche <strong>Mess</strong>reihen ausgewählt, die mit einer vergleichbaren <strong>und</strong><br />

nach Meinung der Verfasser qualitativ hochwertigen <strong>Mess</strong>technik durchgeführt wurden. Das<br />

betrifft sowohl die Art des eingesetzten <strong>Mess</strong>equipments, als auch die Technik der Extremwerterfassung<br />

<strong>und</strong> der Extrapolation auf maximale Anlagenauslastung.<br />

Obwohl die vorgestellten <strong>Mess</strong>reihen bezüglich der <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> Auswertemethodik sehr<br />

ähnlich sind, gibt es zwischen den <strong>Mess</strong>reihen erhebliche Unterschiede. Es kann prinzipiell<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass einige <strong>Mess</strong>details zum Teil zu den Abweichungen beitragen.<br />

Ein weitaus bedeutsamerer Gr<strong>und</strong> für die Unterschiede wird jedoch in der Wahl der<br />

<strong>Mess</strong>punkte gesehen, die der jeweiligen <strong>Mess</strong>reihe zugr<strong>und</strong>e liegen. Denn interessanterweise<br />

sind z.B. die Reihen IMST 1 <strong>und</strong> 2 mit der Reihe Nürnberg vergleichbar, wohingegen die<br />

<strong>Mess</strong>reihe IMST 3 eher mit der Reihe TÜV vergleichbar ist. Dabei sind aber die Reihen IMST<br />

1-3 alle <strong>von</strong> derselben Institution nach derselben Technik durchgeführt worden, so dass in der<br />

Tat die <strong>Mess</strong>punktwahl die Hauptursache der weit streuenden Ergebnisse darstellt.<br />

Unabhängig da<strong>von</strong> sind aber auch bei den <strong>Mess</strong>ungen innerhalb einer <strong>Mess</strong>reihe beträchtliche<br />

Schwankungen zwischen dem höchsten <strong>und</strong> dem tiefsten Wert festgestellt worden, <strong>und</strong> dies,<br />

obwohl sich alle <strong>Mess</strong>punkte in unmittelbarer Nähe (Sicherheitsabstand bis ca. 200 m) <strong>von</strong><br />

der Basisstation entfernt befinden. Die Schwankungsbreite innerhalb einer <strong>Mess</strong>reihe kann<br />

teilweise den Faktor 100.000 bezüglich der elektrischen Leistungsflussdichte erreichen. Die<br />

Gründe für diese starken Unterschiede trotz vergleichbarem Entfernungsbereich werden im<br />

Kapitel 2.2 näher untersucht.<br />

Insgesamt liefern die im vorliegenden Kapitel angegebenen Werte einen guten Überblick über<br />

die Bandbreite der im relevanten Abstandsbereich <strong>von</strong> Basisstationen auftretenden typischen<br />

<strong>und</strong> extremalen Immissionswerte.<br />

Der kleinste in den vorgestellten <strong>Mess</strong>reihen festgestellte Immissionswert beträgt 0,00000004<br />

W/m 2 entsprechend 0,004 V/m, der größte Wert ist 0,28 W/m 2 entsprechend 10,3 V/m. Die<br />

Grenzwerte der deutschen 26. BImSchV werden gr<strong>und</strong>sätzlich mit teilweise erheblichen<br />

Faktoren unterschritten; die <strong>zur</strong> Orientierung angesetzten Schweizer Anlagengrenzwerte<br />

können durchaus an einigen wenigen Stellen erreicht oder sogar überschritten werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der offensichtlich starken Abhängigkeit der Ergebnisse <strong>von</strong> der Wahl der <strong>Mess</strong>punkte<br />

zwischen <strong>und</strong> innerhalb der unterschiedlichen <strong>Mess</strong>reihen wird es nicht für sinnvoll<br />

erachtet, einen Mittelwert <strong>und</strong> weitere statistische Werte über alle <strong>Mess</strong>reihen zu ermitteln.<br />

In den <strong>Mess</strong>reihen IMST 1, Nürnberg <strong>und</strong> TÜV wurden stellenweise auch Immissionen <strong>von</strong><br />

UMTS Stationen erfasst. Diese wurden mit einem Faktor auf maximale Anlagenauslastung<br />

extrapoliert, der sich aus dem Verhältnis zwischen Maximalleistung der UMTS Anlage <strong>und</strong><br />

Leistung der permanent vorhandenen Signalisierungskanäle ergibt. Die Immissionen wiesen<br />

ähnliche Größenordnungen <strong>und</strong> Schwankungsbreiten auf wie die Immissionen durch GSM<br />

Basisstationen. Da sie somit nicht auffällig waren, werden sie in den nachfolgenden Untersuchungen<br />

der Einflussfaktoren nicht gesondert behandelt. Darüber hinaus soll eine detaillierte<br />

Betrachtung der Immissionen <strong>von</strong> UMTS Anlagen unter besonderer Berücksichtigung <strong>von</strong><br />

geeigneten <strong>Mess</strong>verfahren in einem gesonderten BfS Forschungsvorhaben erfolgen.

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