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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 3 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

Zusammenfassung<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong> zu entwickeln, die<br />

geeignet sind, die Exposition <strong>von</strong> Personen im Umfeld <strong>von</strong> Mobilfunk Basisstationen zu<br />

ermitteln. Die Verfahren sollen dabei <strong>zur</strong> Überprüfung der Grenzwerte geeignet sein. Der<br />

Begriff Umfeld wird hier als Bereich außerhalb des durch die RegTP festgelegten Sicherheitsabstandes<br />

bis etwa 200 m Entfernung <strong>von</strong> der Anlage definiert.<br />

Die Immissionsverteilung im Umfeld <strong>von</strong> Mobilfunk Basisstationen weist spezifische Eigenschaften<br />

auf, die vor allem bei der Entwicklung eines <strong>Mess</strong>verfahrens geeignet berücksichtigt<br />

werden müssen. So unterliegt die Immission kleinskaligen <strong>und</strong> großskaligen örtlichen sowie<br />

zeitlichen Schwankungen. Diese sind dafür verantwortlich, dass die Streubreite der Immission<br />

im Umfeld <strong>von</strong> verschiedenen Anlagen sehr groß sein kann <strong>und</strong> <strong>von</strong> Werten weit unterhalb<br />

1 µW/m 2 bis zu einigen 100 mW/m 2 reichen kann. Die für Deutschland relevante Personenschutznorm,<br />

die 26. BImSchV, sowie die Durchführungshinweise des Länderausschusses für<br />

Immissionsschutz (LAI) definieren, dass <strong>Mess</strong>ungen der Immission am Einwirkungsort mit<br />

der stärksten Immission <strong>und</strong> eine Bewertung der <strong>Mess</strong>ergebnisse auf Basis der maximal<br />

gemessenen Werte zu erfolgen hat. Außerdem sind die <strong>Mess</strong>ungen bei der höchsten betrieblichen<br />

Anlagenauslastung durchzuführen; andernfalls sind die Werte entsprechend hoch<strong>zur</strong>echnen.<br />

Das zu entwickelnde <strong>Mess</strong>verfahren muss deswegen in der Lage sein, innerhalb einer örtlich<br />

kleinskalig schwankenden Feldverteilung zuverlässig das Immissionsmaximum zu finden <strong>und</strong><br />

darüber hinaus eine Extrapolation der gemessenen Augenblickswerte auf maximale Anlagenauslastung<br />

zu ermöglichen. Schon hier wird deutlich, dass die <strong>Mess</strong>wertaufnahme lediglich an<br />

einem ortsfesten <strong>Mess</strong>punkt mit einem nicht mehr tolerierbaren Fehler behaftet sein kann <strong>und</strong><br />

als <strong>Mess</strong>verfahren zumindest für vorliegende Aufgabenstellung ausscheidet. Die Eignung für<br />

andere <strong>Mess</strong>aufgaben, z.B. im Rahmen <strong>von</strong> kontinuierlichen Immissionsmonitorings oder bei<br />

Personendosimetern, bleibt da<strong>von</strong> unberührt; dies soll jedoch nicht primärer Untersuchungsgegenstand<br />

vorliegenden Projektes sein.<br />

Darüber hinaus muss das <strong>Mess</strong>verfahren hohen Anforderungen bezüglich Empfindlichkeit,<br />

Separierung unterschiedlicher Anlagen als Voraussetzung für eine exakte Extrapolation auf<br />

maximale Anlagenauslastung, Praktikabilität, Genauigkeit <strong>und</strong> Reproduzierbarkeit genügen.<br />

Immissionsmessungen sind prinzipiell mit breitbandigen <strong>und</strong> frequenzselektiven <strong>Mess</strong>geräten<br />

möglich. Breitbandsonden haben Einschränkungen in Bezug auf Frequenzselektivität <strong>und</strong><br />

Empfindlichkeit, sind aber aufgr<strong>und</strong> ihrer Handlichkeit sehr gut dazu geeignet, Orte mit<br />

maximaler Immission im Umfeld der Anlage vorzuselektieren.<br />

Die Feinmessung erfolgt mit frequenzselektiven Spektrumanalysatoren bzw. <strong>Mess</strong>empfängern<br />

sowie entsprechend geeigneten Empfangsantennen. Als Antennen können mit logarithmischperiodischen<br />

Antennen einerseits sowie bikonischen Antennen bzw. Dipolen andererseits<br />

zwei unterschiedliche Antennentypen eingesetzt werden. Beide Antennentypen weisen Vor<strong>und</strong><br />

Nachteile auf. In Szenarien mit aus unterschiedlichen Richtungen einfallenden, gleich<br />

starken Immissionen (z.B. Innenräume ohne direkte Sicht auf die Sendeanlage) haben stärker<br />

richtende logarithmisch-periodische Antennen theoretisch Nachteile. Die schwach richtenden<br />

bikonischen Antennen bzw. Dipolantennen weisen dagegen eine teils extrem starke Beeinflussung<br />

durch den <strong>Mess</strong>enden sowie <strong>von</strong> Mobiliar oder Wänden auf das <strong>Mess</strong>ergebnis auf.

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