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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 96 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

Erkenntnisgewinn nicht gerechtfertigt. Insgesamt erlauben Mittelungsergebnisse aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer starken Abhängigkeit vom Mittelungsvolumen <strong>und</strong> Mittelungsintervall keine umfassende<br />

Analyse der großskaligen räumlichen Verteilung der Immission.<br />

<strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> auswertetechnisch können Maximierung <strong>und</strong> Mittelung wie folgt realisiert werden:<br />

• Örtliche Maximierung <strong>und</strong> zeitliche Hochrechnung auf den maximalen Anlagezustand:<br />

Dies ergibt einen reproduzierbaren „worst case“ Zustand, der für eine Grenzwertaussage<br />

relevant ist. Nach diesem Prinzip wurde bei den <strong>Mess</strong>ungen in Kapitel 1 verfahren.<br />

• Örtliche Maximierung <strong>und</strong> Eliminierung der zeitlichen Schwankungen durch Angabe<br />

einer „minimalen Immission“ (nur durch Signalisierung wie z.B. BCCH bestimmt, in der<br />

Regel nachts erreicht) <strong>und</strong> einer „maximalen Immission“, die sich aus einer auf maximale<br />

Anlagenauslastung extrapolierten Immission ergibt. Insofern wird eine zeitliche Schwankungsbreite<br />

für die Immission definiert.<br />

• Örtliche <strong>und</strong> zeitliche Mittelungen: Die zeitliche Mittelung wird durch eine Mittelwertbildung<br />

des <strong>Mess</strong>gerätes im Beobachtungszeitraum erreicht. Die örtliche Mittelung erfolgt<br />

durch den o.g. Sensorencluster (aufwändig) oder einfacher durch sequenzielle Verschiebung<br />

der Sonde durch den Raum, wobei dabei die Zeitbasis für die <strong>Mess</strong>wertaufnahme<br />

an den verschiedenen Punkten nicht dieselbe ist. Ein solches Verfahren ist für einen<br />

Grenzwertvergleich nicht relevant, wohl aber für eine Feststellung <strong>von</strong> durchschnittlichen<br />

Immissionen im Rahmen <strong>von</strong> epidemiologischen Studien. Hierzu sind allerdings<br />

spezielle Betrachtungen zu Art <strong>und</strong> Anzahl der Sensorpositionen anzustellen. Es ist z.B.<br />

zu prüfen, wie viele Abtastpositionen in Bezug <strong>zur</strong> Wellenlänge innerhalb eines Raumes<br />

notwendig sind, damit der solchermaßen ortsgemittelte Wert auch das tatsächliche<br />

Raummittel darstellt. Gerade für den Bereich der epidemiologischen Studien ist diesbezüglich<br />

ein Personendosimeter eine vielversprechende Alternative.<br />

Bei Spektrogrammen, die mit einem Spektrumanalysator im Maxhold Betrieb ermittelt<br />

wurden, ist eine zeitliche Mittelwertbildung im Nachhinein nicht mehr möglich, da nicht<br />

mehr rekonstruiert werden kann, wann, wie oft <strong>und</strong> mit welcher Immission die auslastungsabhängigen<br />

Transportkanäle <strong>zur</strong> Gesamtimmission beigetragen haben. Zudem führt eine<br />

einfache Aufsummierung aller Einzelimmissionen durch den Umstand des Frequency Hoppings<br />

in der Regel zu einer Überschätzung der tatsächlichen Immission, wie bereits in Abschnitt<br />

2.1.6 erläutert. Insofern ist beispielsweise die in Bild 4.3.1 gezeigte „Livemessung“<br />

keine echte Mittelung.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Grenzwertbetrachtung<br />

eine örtliche Maximierung <strong>und</strong> zeitliche Hochrechnung auf den maximalen Auslastungszustand<br />

notwendig ist.<br />

Die Angabe einer „aktuell vorliegenden“, realen Immission ist aufgr<strong>und</strong> der enormen zeitlichen<br />

<strong>und</strong> örtlichen Schwankungen der Immission nicht sinnvoll möglich. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

epidemiologischer Studien sind zeitliche <strong>und</strong> örtliche Mittelungen durchzuführen,<br />

wobei hier vor allem bezüglich der örtlichen Abtastung noch erheblicher Forschungsbedarf<br />

besteht. Eine Alternative bilden Personendosimeter.

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