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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 68 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

Eine eingehende Untersuchung dieser Faktoren, wie hier geschehen, zeigt, dass ihr Zusammenwirken<br />

sehr komplex ist. Eine isolierte Betrachtung einzelner Einflussfaktoren führt in<br />

der Regel zu nicht generell gültigen Verpauschalisierungen.<br />

So spielt zum Beispiel der Faktor Entfernung (d.h. radialer oder lateraler Abstand) <strong>von</strong> der<br />

Basisstation im hier untersuchten Entfernungsbereich vom Sicherheitsabstand bis ca. 200 m<br />

nicht die entscheidende Rolle, da ein Durchlaufen der Nebenzipfel der Antenne zu einer<br />

örtlich stark schwankenden, aber nicht gleichmäßig abnehmenden Immission führt. Auch die<br />

insgesamte Sendeleistung eines Standortes, z.B. repräsentiert durch die Anzahl der Netzbetreiber<br />

bei Mehrfachnutzung <strong>und</strong> durch die Anzahl der Kanäle pro Betreiber, spielt sicherlich<br />

eine Rolle, jedoch nicht die dominierende. Nach Auswertung der vorliegenden <strong>Mess</strong>ergebnisse<br />

hat sich ergeben, dass die höhenmäßige Ausrichtung des Immissionsortes <strong>zur</strong><br />

Anlage, d.h. seine Ausrichtung zu Hauptstrahlrichtung, die entscheidende Rolle spielt: Die<br />

Immission eines entfernteren Ortes in Hauptstrahlrichtung einer mit wenigen Sendekanälen<br />

ausgerüsteten Ein-Betreiber-Anlage ist in der Regel wesentlich höher als die Immission an<br />

einem näher gelegenen, nicht direkt in Hauptstrahlrichtung liegenden Ort eines mehrfachgenutzten<br />

Standortes z.B. im Innenstadtzentrum.<br />

Auch andere „klassische“ Regeln für die Immission im Umfeld der Anlagen lassen sich nicht<br />

verpauschalisieren; sie gelten zwar oft, aber nicht immer:<br />

• Die Immissionen im Gebäude, auf dem eine Anlage steht, sind zwar oft, aber nicht stets<br />

kleiner als an umliegenden <strong>Mess</strong>punkten. Vor allem die im obersten Geschoss liegenden<br />

<strong>Mess</strong>punkte können wesentliche Immissionen durch umliegende Stationen erfahren; außerdem<br />

kann in Abhängigkeit <strong>von</strong> Sendeleistung <strong>und</strong> Antennenbauform auch die Dachanlage<br />

relevante Beiträge liefern.<br />

• An Außenmesspunkten, auch mit direkter Sicht <strong>zur</strong> Anlage, ist die Immission oft, aber<br />

nicht pauschal höher als an <strong>Mess</strong>punkten innerhalb <strong>von</strong> Gebäuden, vor allem dann, wenn<br />

die Gebäude „günstiger“ <strong>zur</strong> Mobilfunkanlage ausgerichtet sind.<br />

• Die Immission im selben sowie in einem der Anlage gegenüberstehenden Gebäude nimmt<br />

oft, aber nicht immer mit abnehmender Geschosshöhe ab. Reflexionen an umliegenden<br />

Gebäuden sowie Nebenzipfel der Sendeantennen können hier <strong>von</strong> der klassischen Vorstellung<br />

abweichende Verläufe hervorrufen.<br />

• Die gesamte hochfrequente Immission in mobilfunkanlagennahen Orten wird nicht<br />

pauschal <strong>von</strong> R<strong>und</strong>funk- oder Fernsehsendern dominiert, auch wenn diese üblicherweise<br />

eine sehr viel größere Sendeleistung aufweisen. Gerade im innerstädtischen Bereich wird<br />

die Gesamtimmission im direkten Umfeld <strong>von</strong> Mobilfunkanlagen <strong>von</strong> diesen dominiert; in<br />

ländlichen Bereichen ist das Verhältnis stellenweise umgekehrt.<br />

So lässt sich auch kein signifikanter Unterschied der maximalen Immission an Innen- <strong>und</strong><br />

Außenmesspunkten bzw. <strong>Mess</strong>punkten im städtischen <strong>und</strong> ländlichen Bereich finden. Für die<br />

Suche nach Extremalwerten in Bezug auf die Überprüfung <strong>von</strong> Grenzwerten steht in erster<br />

Linie die Suche nach (allgemein zugänglichen) Orten, die sich höhenmäßig sowie auch<br />

horizontal in Hauptstrahlrichtung <strong>zur</strong> Sendeantenne befinden, im Vordergr<strong>und</strong>. Bei dieser<br />

Suche ist auch der Downtilt der Antenne zu berücksichtigen, der vor allem im innerstädtischen<br />

Bereich signifikant größer sein kann.

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