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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 13 <strong>von</strong> 77 zum Zwischenbericht "Literaturstudie <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong> Mobilfunk"<br />

2.3.1 Empirische <strong>und</strong> semi-empirische Modelle<br />

2.3.1.1 Empirische Ausbreitungsmodelle<br />

Die Prognose <strong>von</strong> Empfangsleistung <strong>und</strong> Funkfelddämpfung wird bei nur un<strong>zur</strong>eichender<br />

Information bezüglich der Umgebung vielfach mit Hilfe empirischer Modelle durchgeführt.<br />

Mit einer Ausnahme sind diese Verfahren allerdings nicht in der Lage, die Beugungsdämpfung<br />

bei der Ausbreitung über Hindernisse hinweg abzuschätzen. Daher sind sie nur für eine<br />

mehr oder weniger flache Umgebung zu gebrauchen. Zur Einbeziehung der Beugung lassen<br />

sich diese empirischen Modelle z.B. mit den Multiple-knife-edge-Modellen <strong>von</strong> Epstein u.<br />

Peterson [EPS 53], Deygout [DEY 66, DEY 91] oder Giovaneli [GIO 84] koppeln. Durch die<br />

Verschmelzung <strong>von</strong> deterministischen Ansätzen, durch welche die Gelände- oder Gebäudehöhen<br />

in die Berechnung einbezogen werden, <strong>und</strong> empirischer Methoden, die anhand umfangreicher<br />

<strong>Mess</strong>ungen gewonnen wurden, ergeben sich semi-empirische Verfahren.<br />

Der f<strong>und</strong>amentale Ausbreitungsmechanismus ist die reine Freiraumausbreitung, d.h. eine<br />

absolut ungestörte Übertragung zwischen einer isotropen Sende- <strong>und</strong> einer isotropen Empfangsantenne.<br />

Die Empfangsfeldstärke nimmt hier sowohl mit dem Abstand, als auch mit der<br />

Frequenz quadratisch ab. Da eine reine Freiraumausbreitung in der Realität nicht auftritt,<br />

wurde ein sehr einfaches Ausbreitungsmodell, die sog. Zweistrahltheorie, entwickelt. Für<br />

Sende- <strong>und</strong> Empfangsantenne über einer ideal ebenen Grenzfläche überlagern sich die Anteile<br />

einer direkten <strong>und</strong> einer bodenreflektierten Teilwelle.<br />

Die Einhüllende der Funkfelddämpfung zeigt hier für genügend kleine Abstände eine quadratische<br />

Entfernungsabhängigkeit <strong>und</strong> ebenso eine quadratische Frequenzabhängigkeit. Für sehr<br />

große Entfernungen nimmt die Funkfelddämpfung hingegen proportional <strong>zur</strong> vierten Potenz<br />

zu, ist aber unabhängig <strong>von</strong> der Frequenz. Der Breakpunkt ist die Entfernung, bei der das<br />

Interferenzmuster, welches sich im Nahbereich bei der Zweistrahltheorie ausbildet, endet.<br />

2.3.1.1.1 ITU-R-Modell<br />

Das Basismodell eines <strong>von</strong> der ITU-R (International Telecommunications Union – Radio<br />

Communications Sector) für die Prognose der Wellenausbreitung in R<strong>und</strong>funknetzen vorgeschlagenen<br />

<strong>Berechnungsverfahren</strong>s für den Frequenzbereich zwischen 30 MHz <strong>und</strong> 1 GHz<br />

berücksichtigt die Topographie durch statistische Parameter.<br />

Für verschiedene Frequenzbänder (VHF: 30-250 MHz, UHF: 450-1000 MHz), unterschiedliche<br />

Ausbreitungsumgebungen (Ausbreitung über Land, warmen oder kalten Wasserflächen)<br />

<strong>und</strong> verschiedene Zeitwahrscheinlichkeiten werden in [ITU 370] Kurvenscharen für den<br />

Empfangsfeldstärkepegel angegeben. Diese wurden durch statistische Auswertung einer<br />

großen Zahl <strong>von</strong> <strong>Mess</strong>ungen ermittelt <strong>und</strong> sind für Entfernungen zwischen 10 km <strong>und</strong><br />

1000 km gültig. Die Unterscheidung verschiedener Zeit- <strong>und</strong> auch Ortswahrscheinlichkeiten<br />

berücksichtigt, dass der Pegel sowohl zeitlich, als auch örtlich schwankt. Unter gewissen<br />

Voraussetzungen lassen sich hieraus Pegelwerte für die Empfangsleistung oder die Funkfelddämpfung<br />

berechnen.

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