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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 93 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

4.3 Zusammenfassung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

Die Mobilfunkimmissionen an einem festen <strong>Mess</strong>punkt unterliegen großskaligen <strong>und</strong><br />

kleinskaligen zeitlichen Schwankungen. Die Ursachen hierfür können in anlagenbezogene<br />

<strong>und</strong> ausbreitungswegbezogene Ursachen untergliedert werden.<br />

Anlagenbezogene zeitliche Immissionsschwankungen treten vorrangig bei Anlagen mit<br />

mehreren Sendekanälen pro Sektor auf. Ursache hierfür ist die Leistungsregelung, die dafür<br />

sorgt, dass ab dem zweiten Kanal<br />

• nur dann gesendet wird, wenn Gespräche zu übertragen sind,<br />

• in Gesprächspausen das Sendesignal ausgetastet wird (sofern DTX = Discontinuous<br />

Transmission aktiviert),<br />

• nur in denjenigen Zeitschlitzen gesendet wird, in denen ein Gespräch läuft, <strong>und</strong><br />

• die Sendeleistung <strong>von</strong> Zeitschlitz zu Zeitschlitz unterschiedlich sein kann entsprechend<br />

der Verbindungsqualität zwischen Handy <strong>und</strong> Basisstation (intelligente Leistungsregelung).<br />

Dies führt zu einer großskaligen Schwankung im Tagesverlauf, d.h. in Zeiten niedriger<br />

Auslastung (nachts) ist die Immission vergleichsweise niedrig <strong>und</strong> auf die Immission der<br />

BCCH Kanäle beschränkt, wohingegen vor allem am Nachmittag Auslastungsspitzen auftreten.<br />

Auch im Wochenverlauf sind großskalige Schwankungen zu beobachten; am Samstag<br />

<strong>und</strong> Sonntag (<strong>und</strong> Feiertagen) sind die nachmittäglichen Spitzenwerte kleiner als an Arbeitstagen.<br />

Über dieser großskaligen Schwankung liegt aber noch eine kleinskalige Schwankung, die<br />

durch die augenblickliche Netzauslastung, die verbindungsqualitätsabhängige Leistungsregelung<br />

<strong>und</strong> durch DTX bestimmt wird.<br />

Dies führt dazu, dass vor allem in der Nähe <strong>von</strong> mehrkanaligen Anlagen eine Augenblicksmessung<br />

die „worst case“ Immissionssituation bei maximal möglicher Anlagenauslastung nur<br />

un<strong>zur</strong>eichend beschreibt bzw. unterbewertet. Als Konsequenz hierfür sind während der<br />

<strong>Mess</strong>ung <strong>und</strong> in der Auswertung Techniken einzusetzen, die es ermöglichen, die gemessenen<br />

Augenblickswerte auf die maximal mögliche Anlagenauslastung zu extrapolieren. Dies ist bei<br />

GSM unter Verwendung <strong>von</strong> frequenzselektiven <strong>Mess</strong>geräten <strong>und</strong> mit der Mitarbeit der<br />

Betreiber möglich; bei UMTS existieren erste vielversprechende Ansätze. Für nähere Informationen<br />

hierzu wird auf den Abschlussbericht zum dritten Arbeitspaket dieses Forschungsvorhabens,<br />

der sich mit den konkreten <strong>Mess</strong>verfahren auseinandersetzt, verwiesen.<br />

Ein Beispiel für typische Größenunterschiede zwischen Momentanimmissionen <strong>und</strong> den<br />

Immissionen bei maximaler Anlagenauslastung ist in Bild 4.3.1 exemplarisch dargestellt [aus<br />

WUSCH 03_2]: Die blauen Balken bezeichnen die Immission (Prozent vom Feldstärkegrenzwert)<br />

einer Augenblicksmessung am <strong>Mess</strong>punkt, bei der innerhalb einer Maxhold<br />

<strong>Mess</strong>ung alle Immissionen leistungsmäßig aufaddiert wurden (hier sogar teilweise Überbewertung<br />

durch Frequency Hopping). Die orangen Balken bezeichnen die auf maximale<br />

Anlagenauslastung hochgerechneten Immissionen unter korrekter Einbeziehung des Frequency<br />

Hopping.

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