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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 23 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

2.3 Ableitung <strong>von</strong> Anforderung an <strong>Mess</strong>verfahren<br />

Aus den Erkenntnissen der beiden vorangegangenen Abschnitte sind an ein <strong>Mess</strong>verfahren<br />

<strong>zur</strong> korrekten Ermittlung der <strong>von</strong> Mobilfunk Basisstationen ausgehenden Immissionen<br />

folgende Anforderungen zu stellen. Manche Anforderungen sind eng miteinander verknüpft,<br />

d.h. sie können nicht unabhängig <strong>von</strong>einander erfüllt werden; andere sind gegenläufig.<br />

1. Hohe Empfindlichkeit: Das Verfahren muss prinzipiell über eine solche Empfindlichkeit<br />

verfügen, dass Immissionen der Größe, wie sie typischerweise im Umfeld <strong>von</strong> Mobilfunk<br />

Basisstationen vorliegen, noch darstellbar sind. Typische Immissionswerte können in einigen<br />

10 Metern Abstand <strong>von</strong> der Basisstation je nach Lage bezüglich der Leistungsflussdichte<br />

schon unter 1 µW/m 2 bzw. bezüglich der elektrischen Feldstärke unter 0,1 V/m liegen<br />

[BOR 04]. Dies stellt besondere Anforderungen an die eingesetzte <strong>Mess</strong>technik.<br />

2. Frequenzselektivität: Das <strong>Mess</strong>verfahren muss die <strong>von</strong> Mobilfunk Anlagen ausgehenden<br />

Immissionen <strong>von</strong> anderen hoch- <strong>und</strong> niederfrequenten Immissionen (z.B. <strong>von</strong> R<strong>und</strong>funk<br />

oder TV Sendern ausgehende Immissionen) trennen können, da in vorliegendem Forschungsvorhaben<br />

nicht die kumulative Immission, sondern separat die der Mobilfunk Basisstationen<br />

ermittelt <strong>und</strong> bewertet werden soll.<br />

3. Einbeziehung aller relevanten Mobilfunkanlagen: Das Verfahren muss in der Lage<br />

sein, die Immissionen <strong>von</strong> allen Mobilfunk Sendeanlagen zu ermitteln, die am <strong>Mess</strong>punkt<br />

einen relevanten Beitrag liefern. Relevante Beiträge liefert oftmals nicht nur die Sendeanlage<br />

vor Ort, sondern auch weiter entfernte Anlagen. Eine Unterscheidung der Beiträge<br />

unterschiedlicher Anlagen wird nur durch eine Frequenzselektivität der <strong>Mess</strong>ung gegeben<br />

sein.<br />

4. Grenzwertüberprüfung: Das Verfahren muss in der Lage sein, verlässliche <strong>Mess</strong>werte<br />

zu liefern, die direkt mit den normativen Grenzwerten verglichen werden können. Hierzu<br />

sind insbesondere die in der 26. BImSchV festgelegten Bedingungen bezüglich Erfassung,<br />

Gültigkeit <strong>und</strong> Interpretation der Grenzwerte zu beachten.<br />

5. Extrapolation auf maximale Anlagenauslastung: Das Verfahren muss es ermöglichen,<br />

vom gemessenen Momentanwert der Immission auf den Wert bei maximaler Anlagenauslastung<br />

extrapolieren zu können. Laut der für Deutschland relevanten Grenzwerte, die in<br />

der 26. BImSchV niedergelegt sind, sind die Immissionen „bei höchster betrieblicher Anlagenauslastung“<br />

zu betrachten.<br />

6. Praktikabilität: Das <strong>Mess</strong>verfahren muss praktikabel <strong>und</strong> nicht nur für den Einsatz unter<br />

Laborbedingungen geeignet sein. Besonders berücksichtigt werden muss der Umstand,<br />

dass die relevanten <strong>Mess</strong>punkte sich zum überwiegenden Teil innerhalb <strong>von</strong> Wohnungen<br />

<strong>und</strong> nicht nur im Freien befinden. Bezüglich der Praktikabilität müssen auch Aufwandsbetrachtungen<br />

berücksichtigt werden: Eine <strong>Mess</strong>ung, die an einem <strong>Mess</strong>ort mehrere St<strong>und</strong>en<br />

in Anspruch nimmt, kann nicht mehr als praktikabel bezeichnet werden. Die „Bezahlbarkeit“<br />

der <strong>Mess</strong>ung ist ebenso Voraussetzung wie eine möglichst geringe zeitliche Störung<br />

der Anwohner am <strong>Mess</strong>ort.<br />

7. Berücksichtigung <strong>von</strong> örtlichen Schwankungen: Aufgr<strong>und</strong> der kleinskaligen örtlichen<br />

Schwankungen der Immission muss das Verfahren in der Lage sein, mittels einer besonderen<br />

Methodik der <strong>Mess</strong>durchführung diese Schwankungen in geeigneter Weise in der

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