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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 72 <strong>von</strong> 187 des Abschlussberichtes "Entwicklung geeigneter <strong>Mess</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsverfahren</strong>"<br />

dass nur die BCCH im Spektrum lokalisiert werden <strong>und</strong> alle anderen Spektrallinien weggestrichen<br />

werden, bevor mit der Kanalanzahl extrapoliert wird. Oftmals können auch weiter<br />

entfernte Stationen, für die u.U. nur teilweise Auskünfte der Betreiber vorliegen, einen<br />

nennenswerten Immissionsbeitrag liefern. Diese würden dann bei Konzentration auf die<br />

„bekannten“ BCCH aus der Bewertung herausfallen. Es ist vielmehr so vorzugehen, dass<br />

neben den bekannten BCCH auch die bekannten TCH identifiziert werden <strong>und</strong> nur diese<br />

eliminiert werden. Die im Spektrum verbleibenden, nicht zuzuordnenden Immissionen sind in<br />

die Summenbildung mit aufzunehmen.<br />

In der Praxis kann es in Einzelfällen vorkommen, dass nicht der BCCH, sondern ein TCH die<br />

stärkste Immission <strong>von</strong> einer Zelle erzeugt. Gr<strong>und</strong> hierfür sind die unterschiedlichen Frequenzen<br />

<strong>von</strong> TCH <strong>und</strong> BCCH. So können z.B. die Ausbreitungsbedingungen bei unterschiedlichen<br />

Frequenzen leicht verändert sein. Außerdem arbeiten Sendeleistungsverstärker <strong>und</strong> vor allem<br />

die Sendeantenne nicht bei allen Frequenzen gleich, so dass es dazu kommen kann, dass<br />

einige Frequenzen mit etwas stärkerer Intensität abgestrahlt werden können als andere. Dieser<br />

Fall ist in der Auswertung zu berücksichtigen: Wird bemerkt, dass die Immission eines TCH<br />

stärker als durch den BCCH der selben Zelle ist, hat die Hochrechnung nicht mit dem BCCH,<br />

sondern auf Basis des entsprechenden TCH zu erfolgen. Der Erfahrung nach sind dies aber<br />

Einzelfälle; wobei die Überschreitung der Immission durch den TCH gegenüber dem BCCH<br />

in der Regel kleiner 1 dB ist. Größere Abweichungen deuten auf <strong>Mess</strong>fehler, z.B. zu schnelles<br />

Schwenken der Antenne in Relation <strong>zur</strong> Sweep Time des Spektrumanalysators hin. Unter<br />

diesem Gesichtspunkt hat auch der theoretisch mögliche Fall, dass ein zum Zeitpunkt der<br />

<strong>Mess</strong>ung gerade nicht aktiver TCH eine größere Immission als der BCCH erzeugen könnte, in<br />

der Gesamtbilanz des <strong>Mess</strong>ergebnisses einen lediglich marginalen Einfluss <strong>und</strong> ist mit dem<br />

<strong>Mess</strong>unsicherheitsbudget (siehe unten) abgedeckt.<br />

Ein weiterer Spezialfall ergibt sich, wenn die Anlage seitens des Betreibers nicht mit der<br />

maximal beantragten, sondern einer geringeren Sendeleistung pro Sektor gefahren wird. Das<br />

Verhältnis beider Sendeleistungen ist dann in die Hochrechnung einzubeziehen, da laut<br />

Vorgaben der maximal mögliche Betriebszustand relevant für eine Grenzwertaussage ist.<br />

In seltenen Einzelfällen gibt es Anlagenkonfigurationen, bei denen für einen Sektor (Zelle)<br />

der BCCH <strong>und</strong> die TCHs nicht <strong>von</strong> ein <strong>und</strong> derselben Antenne, sondern <strong>von</strong> zwei unterschiedlichen,<br />

einige Meter <strong>von</strong>einander separierten Antennen abgestrahlt werden. Sofern vom<br />

<strong>Mess</strong>punkt direkte Sicht zu beiden Antennen besteht <strong>und</strong> der Abstand des <strong>Mess</strong>punktes <strong>zur</strong><br />

Anlage wesentlich größer als der Abstand zwischen beiden Antennen ist, ist dieser Fall ohne<br />

Auswirkung auf die Immissionsmessung. In den anderen Fällen kann diesem Spezialfall<br />

insofern Rechnung getragen werden, dass wie oben erwähnt die Hochrechnung nicht pauschal<br />

auf Basis des BCCH, sondern des immissionsstärksten Kanals (BCCH oder TCH) erfolgt.<br />

Einige Netzbetreiber verwenden in ihren Mobilfunksystemen Frequency Hopping. Frequency<br />

Hopping ist eine Frequenzsprung Technik, die <strong>zur</strong> Interferenzminimierung dient. Beim<br />

sogenannten Synthesizer Frequency Hopping (SFH) sind mehr Frequenzen in der Luft, als<br />

physikalische Kanäle vorhanden sind. Wird eine Zelle beispielsweise mit vier Kanälen (ein<br />

BCCH <strong>und</strong> drei TCH) versorgt, können dafür z.B. insgesamt sieben unterschiedliche Fre-

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