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„Entwicklung von Mess-und Berechnungsverfahren zur ... - BMU

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Seite 69 <strong>von</strong> 101 zum Zwischenbericht „Analyse der Immissionsverteilung“<br />

3 Kleinskalige räumliche Verteilung der Immission<br />

Zusätzlich zu der im vorangegangenen Kapitel detailliert untersuchten Abhängigkeit der<br />

„großräumigen“ Verteilung der ortsbezogenen Immission <strong>von</strong> verschiedenen Einflussfaktoren<br />

zeigt die Immission auch eine kleinskalige Ortsabhängigkeit. Unter „kleinskaligen“ Schwankungen<br />

sollen solche bezeichnet werden, die im Bereich <strong>von</strong> einigen Zentimetern auftreten.<br />

Im englischen Sprachgebrauch wird dieses Problem auch als „Fast Fading“ bezeichnet. Fast<br />

Fading tritt dann auf, wenn die Funkwellen vom Sender zum Empfängerort aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

Reflexionen über mehrere Ausbreitungspfade gelangen (engl. multipath environment) <strong>und</strong> die<br />

einzelnen Teilwellen dabei interferieren. In Abhängigkeit vom Ort treten dabei unterschiedliche<br />

Gangunterschiede der Teilwellen auf, so dass die Überlagerung konstruktiv oder destruktiv<br />

sein kann. Der Wechsel zwischen konstruktiver <strong>und</strong> destruktiver Interferenz kann, abhängig<br />

<strong>von</strong> den Pfadunterschieden, im Zentimeterbereich stattfinden.<br />

Die Beurteilung des Fast Fadings bezüglich Schwankungsbreiten <strong>und</strong> typischen Verteilungen<br />

ist aus folgenden Gründen wichtig: Zum einen gibt sie Aufschluss über die Notwendigkeit,<br />

eine Maximalfindungstechnik bei der <strong>Mess</strong>ung anzuwenden, sofern nach Grenzwertphilosophie<br />

die Suche nach Extremalwerten gefordert ist: Schwankt die Immission kleinskalig sehr<br />

stark, sind Immissionsmessungen an einem festen Punkt, z.B. auf einem Stativ, nicht aussagekräftig.<br />

Zum anderen ist eine Kenntnis <strong>von</strong> typischen Fast Fading Feldverteilungen notwendig,<br />

um Hinweise über die für die Erfassung <strong>von</strong> „mittleren“ Immissionen geeigneten<br />

Mittelungsgeometrien zu erlangen, sofern keine Maximalwertsuche nach geltenden Normen<br />

durchgeführt werden soll.<br />

Diese beiden Problematiken sollen im folgenden behandelt werden<br />

3.1 Typische kleinskalige Feldverteilungen<br />

Gerade innerhalb <strong>von</strong> Innenräumen kann die Immission örtlich kleinskalig stark schwanken.<br />

Um einen Eindruck <strong>von</strong> der Größenordnung dieser kleinskaligen Variationen der Immissionen<br />

zu bekommen, wurden detaillierte <strong>Mess</strong>ungen in einem Innenraum durchgeführt. Hierbei<br />

ist zu beachten, dass die Person des <strong>Mess</strong>enden an sich auch wesentlich zu Verzerrungen <strong>und</strong><br />

Unregelmäßigkeiten im Immissionsverlauf beiträgt. Um diesen Faktor auszuschließen, wurde<br />

quasi unter Laborbedingungen mit einem automatischen Scannersystem gearbeitet, das in<br />

einem Innenraum auf einer Strecke <strong>von</strong> 1,36 m in Schritten <strong>von</strong> 2 cm die Immission aufnahm<br />

<strong>und</strong> protokollierte. Die Sendeantenne (1,9 GHz, vergleichbar mit GSM 1800) befand sich im<br />

gleichen Gebäude eine Etage höher. Die Empfangsantenne hatte eine isotropähnliche Richtcharakteristik,<br />

um auch aus unterschiedlichen Raumrichtungen einfallende Signale exakt<br />

berücksichtigen zu können.<br />

Bild 3.1.1 zeigt den Verlauf der Leistungsflussdichte über den abgescannten Bereich. Deutlich<br />

sind die ortsabhängigen, kleinskaligen Schwankungen zu erkennen, die durchaus einen<br />

Faktor 100 (bezüglich der Leistungsflussdichte) ausmachen können. Die absoluten Werte sind<br />

bei dieser <strong>Mess</strong>ung nicht <strong>von</strong> Belang, sondern nur die relativen Schwankungen.

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